Computer, OpenSource

CompanionPi mit Waveshare PoE-Hat (B) mit Display

CompanionPi mit PoE-Hat und Ausschalter (hier noch mit Stromkabel)

Bei „meinem“ Projekt Kirche.plus arbeiten wir in der Livestreamsteuerung mit einem Streamdeck – allerdings ohne die Standard-Software von Elgato. Stattdessen benutzen wir Bitfocus Companion. Das ist sehr viel vielseitiger und kann sehr vieles, was man wirklich braucht, zumindest wenn man auf Spielereien wie Livevideo auf den Tasten verzichten kann. Da Companion netzwerkbasiert arbeitet, haben findige Menschen eine Lösung entwickelt, mit der man noch flexibler ist: Companion auf einem Raspberry Pi 4 mit Stromversorgung durch PoE (Power over Ethernet). Damit braucht man nur ein Netzwerkkabel, auf dem PoE aktiv ist und kann ohne alles weitere einen ganzen Livestream steuern. Oder ein Ton-Mischpult. Oder die Songtextsoftware OpenLP. Oder MQTT-Nachrichten verschicken. Oder, oder, oder….

So weit, so einfach. Will man das allerdings in einer schicken und portablen Lösung, braucht man noch ein passendes Gehäuse dazu und ein PoE-Hat für den Raspberry Pi – am besten mit Display. (Naja, Letzteres ist mit den eingeführten Variablen in Companion weniger wichtig geworden, aber dazu vielleicht ein anderes Mal.) Im Folgenden nun mein Setup, meine Bauteile, und eine Anleitung für das Display – denn die Anleitung von Waveshare ist irgendwie etwas durcheinander.

Mein Setup

  • Raspberry Pi 4 mit 4 oder 8GB
  • PoE-HAT (B) mit Display von Waveshare
  • ein kurzes LAN-Kabel
  • ein kurzes USB-A auf USB-C Kabel
  • Zwölf 5mm x 2mm Magnete
  • RJ45 Kupplungsadapter
  • Wippschalter 1cm x 1,5cm
  • einen 3D-Drucker (oder jemanden, der jemanden kennt,…)
  • diese STL-Datei
  • und natürlich ein Elgato Streamdeck XL

Das Image von CompanionPi wird auf eine SD-Karte geflashed und nach dem ersten Booten kann es per ssh/putty oder mit Bildschirm und Tastatur weiter gehen.

Display zum Laufen bringen

Das Display zeigt die aktuelle IP und auf Wunsch noch mehr an.

Als erstes mit $sudo raspi-config -> Interface Options das I2C-Kernel Modul/ ARM I2C Interface aktivieren, denn an diesem Anschluss hängt das Display dran. Dann in einem Terminal folgende Befehle abarbeiten, um die entsprechende Bibliothek herunterzuladen, zu kompilieren und zu installieren.

cd
wget http://www.airspayce.com/mikem/bcm2835/bcm2835-1.60.tar.gz
tar zxvf bcm2835-1.60.tar.gz 
cd bcm2835-1.60/
sudo ./configure
sudo make && sudo make check && sudo make install

Dann holt ihr euch den Beispielcode von Waveshare:

cd
sudo apt-get install p7zip-full
wget https://www.waveshare.com/w/upload/b/b7/PoE_HAT_B_code.7z
7z x PoE_HAT_B_code.7z -r -o./PoE_HAT_B_code

Nun müsst ihr ein wenig programmieren, oder mit der Standardanzeige leben. Aber vorher ändert im Makefile die Bibliothek in die eben installierte. Dafür öffnet ihr das Makefile mit eurem Lieblingseditor (zum Beispiel vi oder nano)…

cd ~/PoE_HAT_B_code/c/
nano Makefile

… und ändert

# USELIB = USE_BCM2835_LIB
# USELIB = USE_WIRINGPI_LIB
USELIB = USE_DEV_LIB

in

 USELIB = USE_BCM2835_LIB
# USELIB = USE_WIRINGPI_LIB
# USELIB = USE_DEV_LIB

Nach dem Speichern modifiziert ihr je nach Können den Code oder eben nicht, kompiliert ihn und könnt ihn nun auch als root testweise ausführen. Mit der letzten Zeile und einem beherzten Druck auf die Entertaste sollte sich also auf eurem Display etwas tun.

cd ~/PoE_HAT_B_code/c/
make clean 
make
sudo ./main

Wenn ihr das Display in dieser Weise bei jedem Systemstart bestücken möchtet, dann könnt ihr in der /etc/rc.local vor dem „Exit 0“ am Ende der Datei noch ein

sudo /home/pi/PoE_HAT_B_code/c/main &

eintragen. Ich hatte noch keine Zeit mich in den Code zu vertiefen. Wenn ihr z.B. die 180° Wende schneller hinkriegt als ich, kommentiert bitte.

Gehäuse

Dank netten Menschen gibt es auf den Portalen mit 3D-Modellen genug Ausgangsmaterial, um arbeiten zu können – und dieses Mal gab es sogar richtig gute Vorlagen. Allerdings musste ich am Ende doch noch selbst ein wenig basteln, um alle meine Wünsche unter zu bringen. Ich wollte gerne einen separaten Lan-Anschluss verbauen, um die Buchse des Raspberrys nicht unnötig bei jedem Einsatz zu belasten. Hinzu kam der PoE-Hat, für den ich kein passendes Case gefunden habe und der Wunsch nach einem Ausschalter (den man nicht versehentlich betätigt).

Ausschalter

Da ich um die SD-Karte besorgt bin, habe ich auch direkt einen Ausschalter eingebaut, der den Pi regulär herunterfährt. Da mir die Taster zu fehleranfällig für einen hektischen Livebetrieb waren, wurde es ein schwergängiger Wippschalter. Um ihn als Ausschalter zu nutzen, muss der Bootloader auf dem neuesten Stand sein und folgendes in die /boot/config.txt eingetragen werden:

# Off-Button 
dtoverlay=gpio-shutdown,gpio_pin=17, active_low=1,gpio_pull=up

In den gängigen Anleitungen steht Pin 3. Das ist normalerweise auch die beste Wahl, weil der auch den Pi aus dem heruntergefahrenen (nicht ganz ausgeschalteten) Zustand wieder anwerfen kann. Aber: Pin 3 ist gleichzeitig vom Shield genutzt und deshalb taugt er nicht zum Ausschalten. Pin 17 hat keine Doppelfunktion und liegt direkt neben einem Ground-Pin, den man für das zweite Kabel braucht… Leider geht damit die Wieder-Anschaltfunktion flöten, allerdings könnte man einen Doppelwippschalter verbauen, der nach oben ausschaltet und nach unten wieder einschaltet (eben durch eine Verbindung an Pin 3). Getestet habe ich das aber nicht, weil ich ja durch herausziehen und wieder einstecken des PoE-Kabels nur einen billigen Buchse-Buchse-Adapter zerstören kann. Hätte ich das PoE-Kabel direkt im Pi, würde ich mir das aber ernsthaft überlegen.

Loslegen

Spätestens jetzt kann es endlich daran gehen Companion euren Vorgaben entsprechend zu konfigurieren. Ihr erreicht Companion standardmäßig über einen Browser im selben Netzwerk unter http://IP_VOM_PI:8000. Glücklicherweise habt ihr ja ein Display, das euch die korrekte IP-Adresse anzeigt 🙂

Kirche, OpenSource, Praxis

Webhoster und das DSG-EKD

Auf der Suche nach Webhostern und Newslettersystemen, die entweder einen AVV (Auftragsdatenverarbeitungsvertrag) nach dem Datenschutzgesetz der EKD schließen, oder zu einem Standard-DSGVO-AV-Vertrag den Anhang zum DSG-EKD unterschreiben, erlebt man einige interessante Dinge. Folgende Liste ist keine Empfehlung, Werbung oder sonstwas, nur ein kleiner Ausschnitt von den Hostern, die wir als Websiteteam von Kirche.plus entweder angefragt haben (weil wir privat gute Erfahrungen gemacht haben oder anderen Gründen), oder die uns auf eine Twitter-Anfrage hin zugetragen wurden. Vielleicht hilft die Liste ja jemandem.

Webhoster für die Homepage und mehr

► Für alle, die „nur“ eine normale Homepage brauchen, bieten sich natürlich die vernetzte-kirche.de oder der Gemeindebaukasten an. Durch landeskirchliche Anbindung an Bayern bzw. Württemberg ist Hosting mit kirchlichem Datenschutz Tagesgeschäft. Abgesehen davon dürften da einige schöne auf Gemeinden abgestimmte Vorlagen für Websites vorhanden sein.

► Ebenfalls spezialisiert auf Gemeinden und Kirche sind natürlich Churchdesk und Churchtools, die beide deutlich mehr als nur Internetseiten machen und vielmehr ein ganzes Gemeindemanagement abbilden können. Logisch, dass hier auch entsprechende AV-Verträge oder Zusatzvereinbarungen möglich sind.

Medien-Service Untermain GmbH: Bieten auch Cloudhosting an. Empfohlen hat es @reledu_media via Twitter.

Uberspace: Für alle, die sich nicht vor der Kommandozeile scheuen und höchste Flexibilität brauchen ist das einfach ein Traum. Ich arbeite privat seit Jahren damit und bin immer wieder begeistert. Wer Features abseits eines Standardhostings ohne umfangreichere Geldmittel sucht, ist hier richtig. Ein kleiner Blick in das (englischsprachige) Manual zeigt, wie groß die Möglichkeiten mit entsprechendem Wissen sind. Auf Anfrage nach dem Zusatz zum AVV sagen die Ubernauten:

PHP-Friends sind ebenfalls bereit die Zusatzvereinbarung zu unterzeichnen und bieten vom vServer bis zum „gewöhnlichen“ Webspace alles an. (Letztendlich haben wir von Kirche.plus uns hierfür entschieden. Ein gutes Preis-Leistungsverhältnis und hervorragende Erfahrungen in unserem Team mit den Leistungen und dem Support waren die Gründe. Für Komplexeres wird es dann ggfs. auch Uberspace.)

WP-Projects sind spezialisiert auf WordPress und akzeptieren laut @staude auch die Zusatzvereinbarung

Dogado wurde mir von @endlich_leben empfohlen. Ein bitterer Beigeschmack ist allerdings, das sie offenbar die Datenschutzerklärung ihrer eigenen Homepage wissentlich „nicht auf dem neuesten rechtlichen Stand“ gebracht haben.

Ortner-IT: „Ein junges IT-Dienstleistungsunternehmen“ – hat sich auf meine Twitterfrage gemeldet und ist offenbar recht flexibel und bereit entsprechende Verträge zu machen.

Hostsharing.net: Die höchste Flexibilität dürfte Hostsharing haben, bei denen auch die LinuxUser im Bereich der Kirchen Mitglied sind.

Und dann noch zwei/drei Newslettersysteme, die mir empfohlen wurden:

Sendinblue unterschreibt die Zusatzvereinbarung, schreibt @ralpe.

Cleverreach wurde mehrfach empfohlen. Er unterschreibt wohl keine Zusatzvereinbarung, hat aber wohl einen entsprechenden Passus im Standard-AVV:

► Und last but not least wurde mir das OpenSource-Tool CiviCRM empfohlen, wenn die Mailings auch vom eigenen Server kommen können – wobei das ja durchaus schon ein ausgewachenes Customer Relationship Management ist (übrigens spezialisiert für NonProfits). Es gibt übrigens auch Hoster, die sich auf CiviCRM spezialisiert haben, wenn man nicht noch ein System auf dem eigenen Webspace warten möchte…

Spannend ist der Hinweis von @Brecheis „Der BfD EKD akzeptiert auch allgemeine Erklärungen, die sich auf „die zuständige Aufsichtsbehörde des Auftraggebers“ o.ä. beziehen. Die gibt’s bei großen Hostern in Standardverträgen.“ – Vielleicht mache ich mir also einfach zu viele Gedanken um den Datenschutz?? Den Kniff kannte ich auf jeden Fall noch nicht.

___

Und zum Schluss eine, hmm, Merkwürdigkeit auf die Anfrage an einen Hoster bezüglich der Zusatzvereinbarung:

erLoest, OpenSource

Nerdurlaub digital

Nach Monaten voller Arbeit habe ich endlich mal wieder ein paar Tage Urlaub. Da das Wegfahren im Moment schwierig ist und auch persönliche Treffen nur sehr eingeschränkt möglich sind, rufe ich den Nerdurlaub digital aus.

Den ersten (und etwas ausführlicher beschriebenen) Aufruf zum Nerdurlaub findet ihr hier. In Kurz: Nerdurlaub = gemeinsam an mehr oder weniger nerdigen eigenen Hobbyprojekten (Platinen löten, Racks schrauben, programmieren, Pullover stricken,…) arbeiten und das eben gemeinsam in einem Raum.

Nur dieses Mal eben in einem digitalen (Zoom)Raum. Ihr alle seid eingeladen mitzumachen, einzige Bedingung*: Keine Arbeit mitbringen. (Aber vielleicht macht die gemeinsame Arbeit an Hobbyprojekten ja so viel Spaß, dass demnächst auch einen Co-Workingspace daraus wird – wir werden sehen.)

Damit ich nicht ständig dabei sein und moderieren muss, gibt es den Link nicht öffentlich, sondern nach kurzer Meldung bei mir. Kontaktiert mich einfach per Kommentar unter diesem Post, per PN bei Instagram (erloest oder nerdgemeinde) bzw. Twitter (@wtlx oder @nerdgemeinde) oder per WhatsApp, Signal, Threema, SMS auf meinen privaten Telefon (wenn ihr die Nummer habt).

Ich freue mich aufs gemeinsame hobbysieren… oder so und bin gespannt auf eure Projekte. Bei mir wird es eine Mischung aus SmartHome/SmartWohnwagen und einer 3D-gedruckten und selbst „programmierten“ Steuereinheit für den MS FlightSimulator werden.

PS: Fall niemand da ist, kann es auch sein, dass ich meine Basteleien dann auf Twitch streame – mal schauen…

*Mal abgesehen davon, dass ihr selbstverständlich Rassismus, Sexismus, Verschwörungsmist, Beleidigungen und ähnliches Außen vor lasst.

Android, Computer

Du willst streamen, hast aber keine Webcam? Kein Problem!

In letzter Zeit ist vieles nicht mehr einkaufbar: Toilettenpapier, Hefe und seit neuestem kann man nicht mal mehr Webcams ohne wochenlange Wartezeiten bestellen. Muss der Livestream aber vorher stehen, gibt es ein paar Wege, wie man trotzdem Aufnahmen machen kann.

  1. Die DSLR/DSLM + CaptureCard-Variante: Wenn ihr Geld für eine CaptureCard (Kostenpunkt ab ca 100€ bis mehrere hundert Euro) und eine digitale Spiegelreflex- oder Systemkamera habt, könnte das eine Variante sein. Leider sind auch diese momentan schwer zu kriegen.
  2. Android-Smartphone: Habt ihr ein Android-Smartphone? Wunderbar, dann habt ihr eine Kamera, die sich in OBS/vMix/Wirecast/… einbinden lässt.
    1. Mit der App „IP Webcam“ könnt ihr bei gutem Wlan die Kamera z.B. als Browser-Quelle in OBS einbinden. Ein deutsches Tutorial gibt es hier.
    2. Mit der App „DroidCam“ könnt ihr ebenfalls per Wlan eure Kamera aufs Smartphone bringen. Hier ist sogar eine USB-Kabelverbindung möglich, allerdings sehr frickelig, weil das über das USB-Debugging im Entwicklermodus läuft.
  3. iPhone oder iPad: Ihr seid Appleuser? (In diesem Fall) Noch besser: Momentan gibt es die sonst kostenpflichtige App NDI HX Camera. Hilfreich ist diese englische Anleitung. NDI (HX) ist ein Netzwerkstandard u.a. für Bild- und Tonübertragungen mit nur ein paar Millisekunden Versatz, es braucht aber schnelle Wlans (im 5GHz-Bereich werden empfohlen) um gut zu funktionieren.

Ich persönlich warte dringend auf eine NDI HX-App für Android, weil NDI einfach klasse ist (ja, ich bin ein Fanboy und habe zwei Pan-Tilt-Zoom-Kameras, die per 50m Netzwerkkabel (!) in meinen Streamrechner geht…;-) ).

keine Kategorie

Liedtext im Livestream (und nicht in der Aufnahme)

Im Moment (bis irgendwann im September) dürfen Kirchengemeinden ihre Gottesdienste mit Liedtexten streamen, so die VG Wort. Die Bedingung ist jedoch, dass diese 72 Stunden nach dem Stream nicht mehr online sein dürfen. Damit weiterhin der Gottesdienst online stehen kann, habe ich eine nicht wirklich schicke (weil das Video ohne Untertitel eben ein neues Video ist und damit nicht in den gleichen Statistiken verwertet wird und der Erfolg auf Youtube untereinander aufgeteilt wird) aber immerhin gangbare Lösung gefunden.

Es gibt zwei mögliche Wege und bei mir brauchen beide wegen der Einfachheit (der Bedienung) zwei Rechner.

ndi
Einbindung von NDI-Sources in OBS

1. Weg: Rechner1 macht die komplette Bildmischung, Ton und alles – nur keine Liedtexte. Rechner2 hat das Gottesdienst-Präsentationstool SongofSongs (leider weder hübsch noch sehr intuitiv zu bedienen, aber es macht seinen Job) installiert, das den aktuellen Liedtext nicht nur per HDMI in einigermaßen hübsch auf eine Leinwand bring (dazu ist es gedacht), sondern den angezeigten Text auch in eine Textdatei ablegt, und zwar in Echtzeit. Das Ergebnis der Bildmischung von Rechner1 geht über NDI (ein Bild/Ton-Protokoll, echt geiler Scheiß) und damit über Gigabit-Ethernet an Rechner2, der es empfängt und mittels 2. Streamingprogramm dann mit dem Text vereint und rausschickt. Diese Variante ist komplett kostenlos: OBS+NDI-Plugin+Songofsongs. Rechner1 zeichnet das Video ohne Liedtext für den Upload nach 72 Stunden auf.

songofsongs2. Weg: Mit dem zugegebenermaßen nicht billigen (aber lohnenswerten) vMix* (Alternative zu OBS) kann man theoretisch alles auf einem Rechner machen, nur ist das unschön, weil SongofSongs gern im Vollbildmodus läuft – allerdings gibt es ja auch Tastensteuerungen, um es selbst im Hintergrund zu steuern. vMix kann einen anderen Output aufzeichnen, als den, der rausgestreamt wird. In den Outputeinstellungen kann man einen Overlaykanal von dem Recordingoutput ausschließen und die Songtexte nur über diesen Overlaykanal laufen lassen (Textdateien werden als Datenquellen ein einem Titel-Input eingebunden). Alle anderen Bauchbinden kommen über einen anderen Overlaykanal. Voila! Aufnahme ohne und Stream mit Liedtext.

Bildschirmfoto vom 2020-03-23 17-57-26
Fürs Hübschmachen der Textanzeige hatten wir leider keine Zeit mehr. Das kommt dann nächste Woche…

3. Weg (unserer): Um es uns im Livebetrieb einfacher zu machen, haben wir einen zweiten Rechner auf dem nur SongofSongs läuft. Der Ordner mit den Textdateien (man kann übrigens auch Copyrighthinweise, Liedtitel, Autoren,… in diesen Dateien auslesen) wird auf dem Streamingrechner  als Netzlaufwerk eingebunden. Ansonsten ist es wie Variante 2.

Wir hätten Weg 1 eingesetzt (allerdings mit Rechner1: vMix und Rechner2: OBS), wenn wir durch diverse Umstände nicht auf den zweiten Output-Kanal gekommen wären. Es gäbe dann auch noch die Variante Rechner2 für 60€ mit einer abgespeckten, aber mehr als ausreichenden Variante (Basiv HD) von vMix zu bestücken.

Ein 4. Weg ist die Verwendung eines (für unsere Zwecke zu teuren) Kirchen-Präsentationsprogramms wie ProPresenter. Letzteres und auch einige andere haben die Möglichkeit, die Texte angepasst direkt als Bild oder Video mit Alpha-Kanal (also Transparenz) auszugeben.

Edit: Ein 5. Weg ist der vermutlich im Moment (also ohne Menschen und damit ohne Leinwand in der Kirche) sinnvollste: In vMix wird ein Titel mit der Datenquelle Excel/CSV angelegt. (Eine entsprechende Exceldatei mit den Liedtexten wird dazu natürlich vorher angelegt.) Dieser Titel wird auf einem anderen Overlay-Kanal eingebunden, als die sonstigen Einblendungen. Dann sagt man vMix unter „Extern“, dass der Output 2 ohne diesen Overlaykanal ausgegeben werden soll (der Stram ist der Output 1 und bleibt unangetastet und dass der Recorder Output 2 aufnehmen soll statt standardmäßig Output 1. Voila: Stream mit Titeln, Aufnahme ohne. Ok, hört sich verwirrend an, aber einmal nachvollzogen ist es logisch.


* In der HD-Variante 350$. Bei Kirche.plus nutzen wir die 4K-Variante für 700$, weil wir die Steuerung von PTZ-Kameras (Pan-Tilt-Zoom) brauchen und die Option für mehr als einen Video-Anrufer haben wollten.

Computer, Jugendarbeit, Kirche, Praxis, SocialMedia

Technikliste Januar 2020

rdwDiese Woche Vor zwei Wochen durfte ich mal wieder im Predigerseminar sein und hatte ein bisschen Beispieltechnik mit: Kameras, Mikrofone, Tonaufnahmegeräte, usw. Auf die gezielten Fragen der Vikarinnen und Vikare zu guter Technik konnte ich zwar antworten, aber für alle die, die mich nicht in der Pause erwischt haben, oder die, die nochmal die genauen Bezeichnungen wissen möchten, kommen nun ein paar Empfehlungen. Alles, was hier steht habe ich entweder selbst in Benutzung oder habe es getestet. Und an alle Technikfreaks: Das ist eine Liste für Einsteiger…

So langsam wird es wohl Zeit für ein neues Design oder den Komplettumstieg, die Tabellen sieht trotz intensiver Formatierungsversuche echt hässlich aus. Ich arbeite dran. Sorry!!! Das hat mich so genervt, dass es jetzt doch ein neues Design mit der heißen Nadel gibt, bevor der Beitrag alt wird… Edit: Naja, auf Smartphones sind die Tabellen immer noch Käse… ich versuche Zeit zu finden, um dieses Provisorium in etwas vernünftiges zu verwandeln.

Mikrofone
Für Situationen, in denen es nur einen Sprecher gibt, eignen sich Lavaliermikrofone (als die zum Anstecken an den Kragen oder das Beffchen) gut, die direkt ins Smartphone oder in die Kamera gehen. Für Interviewszenen (auch für solche wo der Interviewer nicht zu sehen ist,) solltet ihr immer ein zweites Mikrofon im Einsatz haben. Das könnt ihr entweder mit einem separaten Recorder (s.u.) aufnehmen oder auch einfach mit einem zweiten Smartphone (mit entsprechendem Anschluss, denn manche neueren Smartphones haben nur noch USB-C oder Lightning). Eine Alternative, vor allem wenn mehr als zwei Tonquellen (Sprecher, Sängerinnen, Instrumente,…) sind Shotgun-Microfone. Sie werden in der Regel auf die Kamera (oder eine Tonangel) aufgesteckt und dann direkt auf die Tonquelle ausgerichtet. An diese sollte man aber trotzdem so nah wie möglich ran kommen, damit möglichst wenig Störgeräusche mit aufgenommen werden.

 
BOYA by-m1 Ansteck-Mikrofon/ Lavaliermikrofon ca. 15-25€ für den Preis ok, recht höhenlastig, Smartphonestecker, auch mit Kameras kompatibel, wer bessere Qualität braucht oder ein höheres Budget hat, nimmt aber das nächste
Rode SmartLav+ Ansteck-Mikrofon/ Lavaliermikrofon ~ 50€ deutlich besser, Smartphonestecker
Rode Rodelink Filmmaker Kit Funk-Ansteck-Mikrofon/ Lavaliermikrofon 300€ Sender und Empfänger arbeiten mit normalen AA-Batterien, der Empfänger lässt sich auf den Blitzschuh einer Kamera aufstecken (ich liebe dieses Set und habe für die Arbeit mittlerweile ein zweites für Interviewsequenzen etc.)
Rode Video Mic (Micro, GO, Pro, Pro Stereo oder Rycote) Shotgun-Microfone zum Aufstecken auf die Kamera 50-170€ Je höher der Preis desto besser die Qualität. Taugen tun sie aber alle fünf.
Takstar SGC-598 Shotgun-Microfone zum Aufstecken auf die Kamera ~30€, ggfs. etwas billiger, wenn man es direkt in China bestellt (aber dann wird es schwer eine Rechnung zu bekommen) Eine günstigere Alternative, ich würde aber eher die 20€ mehr für ein Video Mic Go ausgeben, wenn es geht. Mir sind die Aufnahmen etwas zu höhenlastig und manchmal leicht schepperig, trotzdem deutlich besser als eine Szene nur mit dem internen Smartphonemikro…

Ton-Aufnahmegeräte
Wenn ihr eine höhere Qualität beim Ton braucht (der Ton ist in Videos tatsächlich wichtiger als das Bild, weil schlechter Ton schneller zum Abschalten führt und von der Verständlichkeit des Gesprochenen maßgeblich das Verständnis abhängt – mal abgesehen von einigen Ausnahmen), dann empfiehlt es sich Aufnahmegeräte mit einem besseren Audiochip zu benutzen. Abgesehen davon taugen manche davon auch sehr gut zum Podcasten…

Zoom H1n Aufnahmegerät mit Stereo-Mikrofon, Klinkeneingang für externe Mikrofone, Kopfhörerausgang ~90€ sehr einfach zu bedienen, taugt auch als Interviewmikrofon und lässt sich auch per USB als Mikrofon bei Letsplays, Streams oder Videokonferenzen nutzen
Zoom H2n Aufnahmegerät mit vier verbauten Mikrofonen, Klinkeneingang für externe Mikrofone, Kopfhörerausgang ~140€ Bedienung etwas komplizierter, dafür kann das Ding auch in alle Richtungen und auf zwei Stereotonspuren aufzeichnen. Damit wäre z.B. mit einem angeschlossenen Lavaliermikro ein Interview von hinter der Kamera möglich oder auch die Aufnahme mehrerer Personen an einem Tisch. Kann ansonsten das gleiche wie das H1n.
Tascam DR-70d zwei interne Mikros, vier XLR-Eingänge, Klinkeneingang für externe Mikrofone, Filmklappen-geräusch (erleichtert das Syncronisieren von Bild und Ton), vier mögliche (Mono)Tonspuren, kann direkt unter die Kamera geschraubt werden, … 280€ Falls ihr einen Fördertopf erobert habt 😉 und/oder mehr Mikrofone gleichzeitig benutzen möchtet (XLR ist der runde Mikrofonanschluss, den ihr vielleicht von den Mikros in der Kirche kennt).

Ich habe das Ding ganz neu, bisher macht es einen sehr guten Eindruck.

Kameras und Zubehör
Nehmt das, worauf ihr Zugriff habt, denn gute Kameras haben ihren Preis (oft haben günstigere Kameras keinen Mikrofoneingang. Klar, dann könnt ihr den separat z.B. mit einem H1n (s.u.) oder Smartphone aufnehmen, aber das ist deutlich mehr Aufwand). Wenn ihr Geld zur Verfügung habt, habe ich trotzdem Empfehlungen für euch. Und wenn ihr richtig viel Geld habt, schreibt mich an 😉 Wenn ihr keine Kameraschwenks machen wollt, reicht ein Billigstativ (gibts ab 15€, mehr als 50€ würde ich nicht dafür ausgeben, es sei denn…). Für Schwenks ist es sehr wichtig, dass euer Stativkopf dafür alsgelegt ist. Oft werden solche Köpfe als Videoneiger oder Fluidkopf bezeichnet. Und wenn ein teurer Kopf oben drauf ist, darf das Stiv auch gerne mehr kosten…

dein Smartphone Android: Mit der App OpenCamera kannst du eine feste Belichtung einstellen und einiges mehr, leider in der Regel kein Zoom (der Digitalzoom macht die Qualität kaputt) kostet nichts extra Viele YouTuber filmen mit ihren Smartphones (es sind aber auch keine 100€-Smartphones…) und es kommt Passables dabei raus
DJI Osmo Pocket klein, leicht 4K oder HD, stabilisierender Gimbal integriert, kann Bewegungen folgen und bewegte Zeitrafferaufnahmen erstellen, Zubehörintensiv (z.B. um es auf ein Stativ zu stellen) 340€ kleine und feine Kamera mit der Spezialisierung aufs Vloggen. Die Kamera lässt sich ans Smartphone oder Tablet anschließen. (@theresaliebt z.B. arbeitet nur damit und macht alles inkl. Schnitt und Upload nur mit dem iPad)
Panasonic Lumix G91 Spiegellose Systemkamera (DSLM) inkl. Mikrofoneingang und Kopfhörerausgang, doppelter Bildstabilisierung, 4K, … 1100-1400€ (je nach Objektiv, ich habe das 14140er) Großartige Kamera, sie sowohl zum filmen, als auch zum fotografieren taugt. Mit dem direkten HDMI-Ausgang nutze ich sie auch fürs Streamen. Wer keinen Kopfhörerausgang und das Allerneueste braucht, kann bedenkenlos zur G91 oder G70 (bis vor ein paar Wochen habe ich damit gearbeitet) greifen.
Velbon DV7000N mit Videokopf 140€ Einstiegsstativ, gut handelbar, etwas klobig für unterwegs, dafür recht stabil
Manfrotto mk290lta3-v Kit 290 140€ Einstiegsstativ, nicht so klobig, dafür mMn schlechterer Videokopf und nicht ganz so stabil
Manfrotto 290 light mit Manfrotto MVH500AH Kopf in der Kombi nicht mehr zu kaufen ca. 220€ Der Videokopf ist für den Preis der Hammer, das Stativ selbst ist das gleiche oder ein sehr ähnliches wie das mk290 und damit neugt es auch zum Wackeln und ist mir mit seinen 146cm Höhe (ohne Kopf) oft zu niedrig
Vanguard Alta Pro 263AB Stativ mit vielen verschiedenen Positionierungs-möglichkeiten 130€ Gerade wenn ihr eher in die Fotorichtung möchtet, oder gar mit euren Konfis so etwas wie Stopmotionvideos oder Erklärvideos machen möchtet, könnte diese Art von Stativ hilfreich sein. (Fairerweise muss ich aber sagen, dass ich es nur in der engeren Auswahl hatte und nicht damit gearbeitet habe.)
Softbox mit Energiesparlampen betriebenes Ding (meist mit Stativ), das ein schönes weiches Licht gibt 2er-Set um die 50€ Günstig, aber für sehr viele Fälle ausreichend. Nur bedingt für häufige mobile Einsätze geeignet, weil einige Komponenten leicht kaputt gehen können. Nur für Beleuchtung aus der Nähe geeignet. Stative meist sehr wackelig.
3er Set Aputure Amaran HR672 SSW oder WWS LED-Panels, Akku- oder Netzteilbetrieb, sehr neutrales Licht 720€ Tolles Set, auch für mobile Einsätze gut geeignet, weil eine gepolsterte Tasche mitgeliefert wird. Stative sind nicht dabei, ich habe das leichte und trotzdem recht stabile Manfrotto 1051 BAC Alu Stativ im Einsatz (und die bei den Softboxen mitgelieferten). Es gibt weit günstigere Sets bspw. von Neewer, aber die kenne ich nicht (vielleicht kann ich so ein Set aber bald testen).

Streamingkram
Guckt einfach mal in diesen Blogbeitrag*. Da hat sich nicht viel geändert, außer:

Behringer XAir XR18 oder Midas MR18 Digitales Mischpult mit 18 Kanälen, lässt sich mit Tablet, PC oder Smartphone steuern, USB-Ausgang 400-650€ Gerade wenn man eine Band hat, die auch noch mit in den Stream soll, könnte das eine gute Alternative zu einem Analogen Mischpult wie dem im Blogartikel beschriebenen Xenyx Q1202 sein. (Für ca. 150€ mehr kriegt man auch noch ein In-Ear-Monitoring dazu.) Das Midas MR18 legt bei gleicher Software noch mal in der Ton- und Hardware-Qualität einen oben drauf (nur falls man auch noch ein kleines Tonstudio braucht… 🙂 )
Sennheiser MEB 114-S (oder MEB 114) Tischmikrofon mit oder ohne Schalter 250-300€ Setze ich standardmäßig in  zwei Gemeinden auf Abendmahlstischen ein. Man sieht sie nicht, kann aber ohne Probleme zu dritt reinsprechen (allerdings eignet sich nicht jede Kirchenarchitektur dafür). Gerade wenn Kirchen keinen ordentlichen Ton liefern, weil die verbaute Mikroanlage zu alt ist, schafft man so schnell eine gute Alternative für Streams.
Elgato Stream Deck Tasten können beliebig belegt werden, z.B. zum Umschalten von Kameras in der Streamingsoftware 100-250€ Extrem praktisch. Wer kaum Geld ausgeben möchte und Spaß am basteln und löten hat, kann meine Variante (mit etwas weniger Funktionen) nachbauen.
Par 56 und Par 64 „alte“ Scheinwerfer, die oft sehr billig gebraucht zu kaufen sind, gewöhnlich 300-500Watt, können deutlich mehr Zwischenraum überbrücken als Softboxen ich habe mal 4 Stück gebraucht für 20€ bekommen Die Leuchtmittel sind mit 10-20€ teuer, aber wenn man Glück hat, halten die auch ein wenig. In fast jeder Gemeinde findet sich jemand, der sich mal als Hobby-DJ versucht hat und ein paar davon verkauft oder sich freut, sie mal wieder aufbauen zu dürfen. Vorsicht! Durch die Hohe Leistung komment manche Kirchenelektrik ins Schwitzen! Auf Dauer nicht mehr wirklich zu empfehlen – allein wegen des Stromverbrauchs

*Die im verlinkten Blogbeitrag genannte Logitech C920 Webcam (oder auch die C922) taugt nur für Aufnahmen aus der Nähe, weil der Fokus nicht weit genug reicht und damit Aufnahmen aus mehr als ca. 5m Entfernung unscharf werden. Das angesprochene Elgato Gamecapture HD Pro hat zwischendurch mal Bild und Ton um eine viertel Sekunde versetzt ausgegeben. Ich weiß aber nicht, ob es nicht an etwas anderem gelegen hat.

Ach ja,  wer Spaß an verrückteren (oder anderen) Dingen hat: Mein 3D-Drucker ist der Ender 3 Pro. 😉 Der ist mit knapp über 200€ recht günstig und liefert out-of-the-box brauchbare Ergebnisse. Aber vorsicht, der erste 3D-Drucker ist nicht einfach nur ein Tool, sondern eher Einstieg in ein neues Hobby 🙂

So, nun viel Spaß und vielleicht ist ja etwas für euch dabei. Wenn ihr Ergänzungen habt, immer her damit!

Kirche, Praxis

Whiskyabend in der Kirchengemeinde

Vor eineinhalb Jahren fragte eine Kirchälteste während der Kirchenvorstandssitzung an, ob es möglich wäre, eine Whiskyprobe im Rahmen der Gemeinde zu veranstalten, um neue Zielgruppen anzusprechen. Vorlaut sagte ich sofort, dass ich dabei sei, und meinte eigentlich als Teilnehmer. Pustekuchen! Ich wurde direkt ins Vorbereitungsteam hineingezogen.*

Die zweite Whiskyprobe ist seit ein paar Tagen vorbei und nun fragt mich schon der Dritte nach Erfahrungen und Konzept und so schreibe ich lieber gleich mal hier, statt immer nur ein bisschen zu erzählen.

Konzept

Beim ersten Mal sind wir von dem Wunsch acht Whisky zu verkosten über einen starken Einschlag des Buches „Genussvoll Glauben“ ** der Westfälischen Kirche bis hin zu diversen eigenen Ideen zu folgendem Konzept gekommen, dass wir danach für gut befanden und auch beim zweiten Mal mit wenigen Änderungen umgesetzt haben.

Acht Whiskys sollten es sein (beim zweiten Mal haben wir dann auf sechs reduziert), die wir im Team alle gemeinsam ausgewählt haben. Wir haben darauf geachtet, einen großen Rundumschlag durch die Regionen Schottlands zu machen und hatten ebenfalls einen blended Whisky und einen irischen Whisky mit dabei. Beim zweiten Mal war auch ein deutscher Whisky mit dabei und wir konnten zwei Whiskys aus der selben Brennerei miteinander vergleichen.

Das Drumherum sollte ein gelungener Abend sein und so haben wir angelehnt an „Genussvoll Glauben“ Essen und Atmosphäre geplant. Dazu gehörten zwingend Tischdeko, passende (bei uns irische) Musik und ein entsprechendes Licht. Zwei bis drei Mitarbeitende kümmerten sich ums Essen (Whisky-Cheddar-Suppe, Nuss-Dattel-Rolle, Sandwiches und Apple Crumble, dazu dunkle Schokolade, Brotsticks, Baguette und Käse auf den Tischen)***, einer bediente die Bluetooth-Box und den Beamer und ein nichttrinkendes Familienmitglied wurde dazu verdonnert, die Whiskys auszuschenken. Dazu hatten wir uns einen 1,5cl-Jigger (mit Griff), mit dem man mit etwas Übung gut einschenken kann. Da wir nicht auf dem Gebiet der Westfälischen Kirche liegen und somit keine Gläser ausleihen konnten, haben wir den Kirchenvorstand überzeugt, welche anschaffen zu können. Entsprechend der Gemeinderaumgröße und eventuellen nicht-Whisky-trinkenden Begleitpersonen haben wir 35 Gläser (nach dieser Bauart weil weniger kippanfällig) angeschafft und mit maximal 30+10 Gästen gerechnet. Die Karten haben wir für 20€ verkauft (die Nicht-Whisky-Trinkenden haben 10€ bezahlt und bekamen statt Whisky Guinness, Fassbrause oder Säfte serviert). Damit haben wir genug eingenommen, um vernünftige Whiskys zu kaufen (sogar einen echt teuren) und haben gleichzeitig eine gewisse Wertigkeit dieser Veranstaltung klar gemacht (in Lippe gilt wie auch anderswo oft „Was nichts kostet ist nichts wert“).

In Ermangelung von viel Vorlaufzeit haben wir leider im Gemeindebrief nur einen dreizeiligen Ankündigungstext unterbringen können, woraufhin wir schnell noch die Domain whiskychurch.de registriert und die wichtigsten Infos dort hinterlassen haben. Allerdings hatte sich die Kunde des Abends derart schnell per Mundpropaganda verbreitet, dass wir schon zum Erscheinen des Gemeindebriefs völlig überbucht waren. Beim zweiten Mal haben wir dann einen Starttermin für telefonische Anmeldungen veröffentlicht, um möglichst gleiche Chancen für Interessierte zu schaffen und auch dieses Mal waren die Karten wieder schnell weg.

Am Eingang wurde die liebevoll gestalteten Karten entwertet und (!) das entsprechende Whiskyglas bei einem kurzen Plausch ausgehändigt. Die Kartenkontrolle war uns nicht wichtig, aber das persönliche Willkommen für die Gäste.

Der Abend war durchzogen von geistlichen Impulsen (von mir frei vorgetragen) und Informationen zu den Whiskys. Beides war jeweils mit dem zu verkostenden Whisky verknüpft. Manchmal gab es dazu eine kleine Präsentation, manchmal waren es „nur“ Worte. Für jeden Whisky hatten wir uns zusätzlich noch ein paar Fakten von einem der großen Whisky-Shops per Screenshot auf die Leinwand geholt. Da es für mich zum Whisky-Genuss dazu gehört zu versuchen, möglichst viele Gerüche und Geschmacksnuancen aus einem Whisky zu ziehen, gab es auf jedem Tisch Zettel und Stifte, um sich entsprechende Notizen zu machen. Es zeigte sich, dass in diesem Punkt kaum die Hälfte wie ich ist und so beschränkten wir uns beim zweiten Mal auf ein paar wenige Menükarten, die lediglich Platz für Notizen hatten, statt einen umfangreichen Auswertungsbogen bereit zu stellen.

Erfahrungen

Wow, diese Veranstaltungen waren einfach gigantisch gut. Sowohl allgemein, als auch im Feedback, in den Nebensätzen, den unterschwelligen Aussagen und dem Eindruck, den die Whiskyprobe hinterlassen hat. „Hier war ich schon seit 40 Jahren nicht mehr, es hat sich heute Abend aber gelohnt“, „Wir haben lange nicht mehr die Kirche so lebendig erlebt. Gerne mehr davon“ und „Es hat einfach alles gepasst, Whisky und Kirchen passen wider Erwarten sehr gut zusammen“ waren Rückmeldungen, die ich im Ohr oder schriftlich habe. Wer mehr aus der Außenperspektive lesen möchte, kann das im Gemeindebriefartikel (pdf, Seite 12) tun.

Bei beiden Malen waren überwiegend Männer da, von denen mindestens ein Drittel sonst nie bei Kirche auftaucht und die vom Alter recht gemischt waren. Es lohnt sich natürlich auch, einen Posaunenchor zu haben, der Freunde und Verwandte (auch die nicht-kirchlichen) per Mundpropaganda erreichen kann. Die Rückmeldungen auf die Ankündigung unseres ersten Whisky-Abends waren zwischen begeistert, erstaunt, verwirrt und skeptisch. Besonders wenn man eine starke Blaukreuz-Tradition in der Gemeinde hat, sollte man mindestens vorher gemeinsam sprechen. Wir sind bei den meisten Skeptikern gut damit gefahren zu sagen, dass wir erklärt haben, eben eine bestimmte Zielgruppe erreichen zu wollen, die von Kirche sonst kaum erreicht werden kann und dass es grundsätzlich um Genuss geht, nicht um das Betrinken oder den Alkohol. Übrigens ist das genau die Erfahrung des ersten Mals: Durch das reichhaltige Essen und die nur 1,5 cl pro Whisky ist niemand betrunken aus dem Gemeindehaus herausgekommen, wohl aber je nach Toleranzleven angeheitert. Beim zweiten Mal hatten wir am Schluss eingeladen, noch ein Glas vom Lieblingswhisky zu trinken, was einige – erstaunlicherweise eher die älteren Männer – dazu verleitet hat, doch einen übern Durst zu trinken – es blieb bei einigen nicht nur bei einem zusätzlichen Glas… Das würde ich beim nächsten Mal nicht mehr genau so ansagen.

Es hat sich gelohnt, die Zeit in Licht, Raumgestaltung, Deko und Präsentation zu stecken. Sofort stellte sich bei den Gästen ein Gefühl von Willkommensein ein. Ebenso lohnt sich für diejenigen, die die Impulse machen, sich mit den gewählten Inhalten, aber auch mit den Whiskys auseinanderzusetzen – auch bei geistlichen Impulsen, „weil man ja den einen Teil der „kleinen Predigt“ als Geschmack miterlebt“ (aus dem Gemeindebriefartikel).

Am Ende kann ich nicht „jederzeit wieder“ schreiben, sonst würde ich jedes Jahr wieder in der Kirchengemeinde Horn dabei sein müssen 😉 aber ziemlich genau das trifft es. Es lohnt sich, über den Gartenzaun zu gucken, neue Zielgruppen zu entdecken und anderen Leuten zu „predigen“. Und dass das nicht unbedingt mit Alkohol sein muss, zeigt z.B. der neueste Band der Serie Genussvoll Glauben. Er heißt: genussvoll glauben – biblisches Kaffee-Cupping.

 

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Unser Programmplan beim ersten Mal inkl. Whiskys

*Die Grundidee lag im Tenor des Posaunenchores, von dem sich zwei Mitglieder ständig über ein drittes Mitglied hinweg über Whisky unterhielten, bis letzteres – übrigens Mitglied des Kirchenvorstandes – dieses Hobby der beiden anderen mit ihrem Bauchgrummeln über die Milieuverengung in der Gemeinde verband.

**Das Buch ist großartig. Wenn man nicht so viel Zeit zum Vorbereiten hat, kann man es einfach komplett als Grundlage nehmen. Rezepte, Texte und sogar PowerPoint-Folien sind schon dabei. Für die Gäste gibt es auch Begleitheftchen, die man dazu bestellen kann.

***Die Rezepte für die genannten Speisen finden sich alle im Buch „Genussvoll Glauben – biblisches Whiskytasting„. Beim zweiten Abend gab es Irish Stew, die Nuss-Dattel-Rolle und als Nachtisch Cranachan. Auf Sandwiches, Brotsticks und Schokolade haben wir verzichtet, weil es das erste Mal einfach zu viel Essen gab. Allerdings gab es beim zweiten Mal noch zusätzlich einen eher kleineren Bissen Brot (das gleiche, frische, selbstgebackene Brot, was in der Gemeinde auch als Abendmahlsbrot verwendet wird), weil ich einen Impuls zu den Mahlgemeinschaften mit Jesus gemacht habe und dann diese Brote habe brechen lassen.

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Kurztipp: Raspberry Pi – kleiner Computer für kleine (und große) Aufgaben

Der Raspberry Pi ist ein Kleincomputer, der ursprünglich für Bildungsaufgaben entwickelt wurde. In den letzten Jahren wurde er immer leistungsstärker und das macht ihn für meinen Alltag mittlerweile unverzichtbar. Ob mit Festplatte und Fernseher als Mediacenter, als Printserver, als Steuereinheit für meine DMX-Scheinwerfer, als Präsentationsrechner oder als Quelle für eine SocialWall auf dem Beamer. Letzteres erkläre ich hier beispielhaft für Christoph. 😉

Der Raspberry Pi 3+, der z. Zt. das aktuellste Modell ist, hat neben vier USB-Anschlüssen, einem Netzweranschluss und einem HDMI-Ausgang auch einen Anschluss für ein Kameramodul, sowie WLan und Bluetooth an Bord. Mit seinem Vierkernprozessor mit 1400 MHz und 1 GB RAM schafft er einiges an Arbeit weg und ist dabei mit Gehäuse kaum größer, als eine Zigarettenschachtel. Als Festspeicher kommt eine SD-Karte zum Einsatz.
Da der Pi einen ARM-Prozessor hat, kann man nicht ohne weiteres Windows installieren, aber das ist für viele Aufgaben völlig egal. Für ca. 35€ bekommt man dieses kleine Wunderwerk. Dazu sollte man noch ein paar Euro in ein Gehäuse investieren (und in eine SD-Karte, falls man keine zur Hand hat).

Der einfachste Weg ein Betriebssystem zu installieren ist das Tool NOOBS. Die Datei NOOBS_vx.x.zip wird entpackt und die Dateien auf eine frisch mit FAT32 formatierte SD-Karte kopiert (vielleicht ist euch dabei SD Formatter hilfreich). Dann muss nur noch Tastatur, Maus und Monitor/Fernseher angeschlossen werden und mit Strom über ein gängiges Micro-USB-Netzteil bootet der Pi in die NOOBS-Oberfläche. Dort wählt man die zu installierende Betriebssysteme aus (ich habe parallel LibreELEC – ein Mediacenter für meinen Fernseher und Raspbian – für SocialWalls auf meinem meistgenutzten Pi). Wenn ihr exotischere Betriebssysteme braucht, könnt ihr diese zu diesem Zeitpunkt auch nachladen (einen Internetanschluss vorausgesetzt). Wenn ihr mehr als ein Betriebssystem über NOOBS installiert, könnt ihr bei jedem Start des Pis auswählen was ihr booten möchtet. Tut ihr nichts, bootet das zuletzt gewählte System.

In LibreELEC könnt ihr euch selbst reinfuchsen, im Weiteren geht es um den Anwendungsfall SocialWall (oder Rechner für Büroarbeiten,…). Wenn Raspbian geboot ist, und ihr euch die Leiste oben nach unten denkt, habt ihr ein seltsam aussehendes „Windows“ vor. Startmenü, Benachrichtigungen und WLan-Symbol sind an gewohnter Stelle. Damit solltet ihr ab hier weiter kommen und eure Lieblings-SocialWall (meine ist walls.io) im Browser aufrufen können.

Eins jedoch fehlt noch: Der Raspberry Pi mit Raspbian schaltet den Bildschirm nach kurzer Zeit automatisch ab, so dass ohne einen Mausruckler o.ä. die Wall dunkel bleibt. Um das zu ändern gibt es diverse Lösungsansätze und manchmal ändert sich auch in der jeweiligen Raspbian-Version etwas. Die einfachste Lösung, die für mich funktioniert hat war folgende: Ich habe das Terminal aufgerufen und dort folgenden Befehl eingegeben:

sudo apt-get update && sudo apt install xscreensaver

Der Befehl aktualisiert die Software-Datenbank und installiert ein Programm namens xscreensaver. Dieses Programm ist danach im Startmenü unter Einstellungen -> Bildschirmschoner zu finden. Hier muss man nun im Menü „Modus“ links oben „Bildschirmschoner deaktivieren“ auswählen. Ab sofort sollte die Wall so lange laufen, wie ihr wollt. (Achtung! Wenn ihr Fernseher nutzt, kann es sein, dass dieser sich nach einer, zwei oder vier Stunden ohne Fernbedienungssignal automatisch abschaltet.)

Wenn ihr euren Raspberry Pi nicht bei dem Marktführer im Onlinehandel erwerben möchtet, empfehle ich den Sertronics-Shop und BuyZero. Meinen letzten Pi habe ich allerdings zu Messepreisen auf einer Maker-Faire erstanden. 🙂

Hier die Links zu den oben erwähnten Dingen, die ich sonst so mit dem Pi tue:

  • mit Festplatte und Fernseher als Mediacenter LibreELEC (in NOOBS enthalten)
  • als Printserver für meinen 3D-Drucker: OctoPi (Tutorial in meinem 3D-Blog)
  • als Steuereinheit für meine DMX-Scheinwerfer: OLA
  • als Präsentationsrechner: einfach LibreOffice unter Raspbian nutzen

PS: Den Raspberry Pi gibt es auch in einer abgespeckten und dafür winzigen Variante (Pi Zero). Die Leistung ist so lala, aber für kleine Projekte ist er definitiv zu gebrauchen. Walls.io überfordert ihn leider.

PPS: Durch die in jeden Pi eingebaute GPIO-Leiste eignet er sich auch wunderbar zum Lernen von hardwarenaher Programmierung.

PPPS: Falls ihr mal die Tastatur zu Hause vergessen habt, könnt ihr Buchstaben kopieren, indem ihr sie wo anders auswählt und dann per Mittelklick einfügt. Wer gut vorbereitet sein möchte, legt sich ein Googledoc oder ein Etherpad an und setzt ein Lesezeichen im Browser des Pis. Dann könnt ihr bequem auf einem anderen Rechner tippen und auf dem Pi könnt ihr dann ganze URLs, Befehle oder Sätze kopieren.

Computer, OpenSource

Livestreaming: OBS-Szenen leichter umschalten

Vor einiger Zeit sah ich fasziniert das Stream-Deck von Elgato auf YouTube und hatte sofort das Haben-wollen-Gefühl. Mit diesem schönen Gerät kann man Kameras umschalten, den Ton ein- und ausschalten, Links einblenden u.v.m. – und das alles mit einem Knopfdruck. Da ich dienstlich nicht sooo oft streame und mir das Ding privat zu teuer ist, habe ich eine günstige Selbstbau-Alternative gesucht und gefunden: „Stream-Cheap„.

Auf Thingiverse, der Plattform für 3D-Modelle für CNC-Fräsen, Lasercutter und 3D-Drucker, habe ich eine etwas abgespeckte Lösung gefunden und in noch günstiger nachgebaut (mal schauen, ob sich eine Aufwertung meines Eigenbaus oder der Kauf des Stream-Decks lohnt). Das Herzstück meiner Konstruktion ist ein Arduino Pro Micro, der mit dem passenden Code vom Computer als Zusatztastatur erkannt wird. Den Arduino habe ich mit acht Druckschaltern verbunden, die ich auf eine Platine gelötet habe.

Die Verkabelung ist denkbar einfach. Die Schalter verbinden beim Drücken die Kontakte diagonal, es werden einfach die digitalen Ports auf der einen Seite (2-9) mit den Schaltern verbunden. Diese wiederum sind mit Ground verbunden. Softwareseitig werden die Schalter mit den Tasten F13-F20 belegt. Diese kommen zwar nicht auf einer STandard-Tastatur vor, sind aber unter Windows ohne Probleme benutzbar.

Den passenden Sketch für den Arduino (und auch weitere Informationen) gibt es in diesem Artikel. Das genaue Lesen lohnt sich, denn die Keyboard-Bibliothek ist momentan noch nicht auf die Tasten F13-F20 ausgelegt. So muss die neuere Version der Bibliothek heruntergeladen und mit dem Sketch in den selben Ordner gelegt werden.

Da ich mit kleinen häßlichen Schaltern und nicht mit hübschen Cherry-Tasten gearbeitet habe, musste ich mein Case selbst erstellen. Mit Tinkercad habe ich es eben schnell zusammengebastelt und auf dem 3D-Drucker ausgedruckt. Dann noch schnell eine passende Beschriftung der Tasten ausdrucken und schon:

Hässlich aber funktional. Ich nenne das Ding liebevoll Stream-Cheaper. 😉 Der größte Nachteil bis jetzt ist das laute Schaltgeräusch.

Jetzt muss man in OBS nur noch unter „Einstellungen“ -> „Hotkeys“ entsprechende Funktionen mit den Stream-Cheap-Tasten verbinden. Das ganze hat mich schlußendlich nur um die 5€ (Arduino Pro Micro ~3,70 € aus Fernost, Platine ~ 50ct, 8 Kurzhubtaster ~50ct, +Lötzinn und Litze/Draht; das Micro-USB-Kabel hatte ich noch rumliegen) und ein paar kurzweilige Stunden gekostet.

Bei LinuxMint sind übrigens die erweiterten F-Tasten nicht standardmäßig aktiviert bzw. die Keycodes sind anders genutzt. Aber im Sketch kann man ja jede andere Taste auf den Stream-Cheap legen (und natürlich kann man auch entsprechende config-Dateien bearbeiten, denn Keycodes werden gesendet). Unter Windows arbeitet das Ding out-of-the-box sehr gut mit OBS zusammen.

Computer, Jugendarbeit, OpenSource

Arduino als Soundzähler und Hilfmittel für Jugger

Durch Trommelschläge geordnetes Chaos: Jugger.

Nach Quidditch nun eine weitere relativ neue Sportart: Jugger. Auf der letzten Mitarbeiterschulung hatten wir ein Spielset dabei und haben uns mit sehr viel Spaß um den Jug „geprügelt“. Das einzige, was nervte, war das Zählen der Trommelschläge.

Als ich mit dem Trommeln dran war, kam ich mit dem Zählen immer wieder durcheinander, weil die Spielzüge gerade spannend waren oder ich anderweitig abgelenkt war (aus dem Weg springen zum Beispiel). Durch meinen 3D-Drucker hatte ich mein Wissen in Elektronik wieder aufgefrischt und so kam mir die Idee mein offenbar ungeeignetes Hirn mittels Arduino, Display und Ton-Sensor zu unterstützen. Und keine vier Monate später… 😉

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An dem Poti des Soundsensors kann man später die Empfindlichkeit einstellen.

Hardware

  • Arduino Uno
  • Soundsensor (ich habe einen mit drei Anschlüssen benutzt, manchmal auch FC-04 genannt)
  • vier 1KOhm-Widerstände
  • 4-stelliges 7-Segment-Display
  • Breadbord oder Prototyping Shield oder Platine auf die man direkt lötet
  • Steckverbinder

Das ganze wird dann wie im Schaubild verdrahtet. Vorsicht übrigens bei billigen Breadboards, ich hatte bei einer Testverdrahtung Probleme, deren Ursache ich nicht finden konnte – bis ich das Breadboard getauscht habe.

Software

Wer sich noch nicht mit dem Arduino und seiner Programmierung vertraut gemacht hat, empfehle ich die Einführung auf arduino.cc zu lesen. Es gibt auch genügend deutsche Anleitungen – sogar auf YouTube.

Den Code habe ich mir aus Beispielen und Tutorials zusammengebastelt und es ist mein erster für Arduino, also seid gnädig…

Um die Ansteuerung des 4-stelligen 7-Segment-Displays nicht allzu schwer zu machen, braucht ihr diese Bibliothek.

Zum schnellen Kopieren gibt es den Sketch auch hier zum kopieren oder herunterladen.

Ich habe mich erstmal für den Prototyping-Shield entschieden. Zweiter Schritt ist dann das Löten auf der Platine.

ToDo

Natürlich fehlt noch ein schickes Gehäuse aus meinen 3D-Drucker mit einem gut erreichbaren Reset-Button und Platz für die Stromversorgung. Vorstellbar wäre auch die Nutzung eines Arduino Nanos, um noch kleiner zu werden. Außerdem hätte ich gerne noch eine alle 1,5 Sekunden aufblitzende LED (so lange ist ein Zeiteinheit bei Jugger)(s.u.). Natürlich bin ich auch gespannt auf eure Ideen, Rückmeldungen und Verbesserungsvorschläge!

Und hier die Blogbeitäge und Seiten, die mir dabei geholfen haben: ArduinoEntprellen, 7-Segment-Display, Schaltplan-Darstellung, Sound Sensor, Allgemeines. Herzlichen Dank dafür!!!

Edit: Ich habe eine Lösung für die gleichzeitig in 1,5 Sekunden blinkende LED gefunden und habe sie hier hochgeladen. Im Schaltplan denkt euch einfach noch eine LED: A5 – LED – Widerstand (bei mir 220Ohm)- GND. Das Multitasking habe ich nach diesem Tutorial realisiert.

juggercountEdit 2 (21.8.18):
Es ist soweit. Durch den Nerdurlaub 2018 ist das Projekt zu einem vorläufigen Ende gekommen. Im 3D-gedruckten Gehäuse arbeitet ein Arduino Nano und wird über 3 AA-Batterien oder wahlweise Mini-USB mit Strom versorgt. Danke an meine beiden Mitstreiter, die den Löwenanteil der Lötarbeiten erledigt haben und der Grund sind, dass der Counter nun endlich fertig ist. Aufgrund von Erfahrungen beim Spielen habe ich das Poti für die Empfindlichkeit direkt zugänglich gelassen, um ggfs. nachjustieren zu können. Bei unserem Test des Prototyps war der Wind dermaßen stark (oder wir so laut?), dass der Counter auch ohne Trommel gezählt hat. Und an einen Resetknopf habe ich auch noch in letzter Minute gedacht. 😉