Computer, Jugendarbeit, Kirche, Praxis, SocialMedia

Technikliste Januar 2020

rdwDiese Woche Vor zwei Wochen durfte ich mal wieder im Predigerseminar sein und hatte ein bisschen Beispieltechnik mit: Kameras, Mikrofone, Tonaufnahmegeräte, usw. Auf die gezielten Fragen der Vikarinnen und Vikare zu guter Technik konnte ich zwar antworten, aber für alle die, die mich nicht in der Pause erwischt haben, oder die, die nochmal die genauen Bezeichnungen wissen möchten, kommen nun ein paar Empfehlungen. Alles, was hier steht habe ich entweder selbst in Benutzung oder habe es getestet. Und an alle Technikfreaks: Das ist eine Liste für Einsteiger…

So langsam wird es wohl Zeit für ein neues Design oder den Komplettumstieg, die Tabellen sieht trotz intensiver Formatierungsversuche echt hässlich aus. Ich arbeite dran. Sorry!!! Das hat mich so genervt, dass es jetzt doch ein neues Design mit der heißen Nadel gibt, bevor der Beitrag alt wird… Edit: Naja, auf Smartphones sind die Tabellen immer noch Käse… ich versuche Zeit zu finden, um dieses Provisorium in etwas vernünftiges zu verwandeln.

Mikrofone
Für Situationen, in denen es nur einen Sprecher gibt, eignen sich Lavaliermikrofone (als die zum Anstecken an den Kragen oder das Beffchen) gut, die direkt ins Smartphone oder in die Kamera gehen. Für Interviewszenen (auch für solche wo der Interviewer nicht zu sehen ist,) solltet ihr immer ein zweites Mikrofon im Einsatz haben. Das könnt ihr entweder mit einem separaten Recorder (s.u.) aufnehmen oder auch einfach mit einem zweiten Smartphone (mit entsprechendem Anschluss, denn manche neueren Smartphones haben nur noch USB-C oder Lightning). Eine Alternative, vor allem wenn mehr als zwei Tonquellen (Sprecher, Sängerinnen, Instrumente,…) sind Shotgun-Microfone. Sie werden in der Regel auf die Kamera (oder eine Tonangel) aufgesteckt und dann direkt auf die Tonquelle ausgerichtet. An diese sollte man aber trotzdem so nah wie möglich ran kommen, damit möglichst wenig Störgeräusche mit aufgenommen werden.

 
BOYA by-m1 Ansteck-Mikrofon/ Lavaliermikrofon ca. 15-25€ für den Preis ok, recht höhenlastig, Smartphonestecker, auch mit Kameras kompatibel, wer bessere Qualität braucht oder ein höheres Budget hat, nimmt aber das nächste
Rode SmartLav+ Ansteck-Mikrofon/ Lavaliermikrofon ~ 50€ deutlich besser, Smartphonestecker
Rode Rodelink Filmmaker Kit Funk-Ansteck-Mikrofon/ Lavaliermikrofon 300€ Sender und Empfänger arbeiten mit normalen AA-Batterien, der Empfänger lässt sich auf den Blitzschuh einer Kamera aufstecken (ich liebe dieses Set und habe für die Arbeit mittlerweile ein zweites für Interviewsequenzen etc.)
Rode Video Mic (Micro, GO, Pro, Pro Stereo oder Rycote) Shotgun-Microfone zum Aufstecken auf die Kamera 50-170€ Je höher der Preis desto besser die Qualität. Taugen tun sie aber alle fünf.
Takstar SGC-598 Shotgun-Microfone zum Aufstecken auf die Kamera ~30€, ggfs. etwas billiger, wenn man es direkt in China bestellt (aber dann wird es schwer eine Rechnung zu bekommen) Eine günstigere Alternative, ich würde aber eher die 20€ mehr für ein Video Mic Go ausgeben, wenn es geht. Mir sind die Aufnahmen etwas zu höhenlastig und manchmal leicht schepperig, trotzdem deutlich besser als eine Szene nur mit dem internen Smartphonemikro…

Ton-Aufnahmegeräte
Wenn ihr eine höhere Qualität beim Ton braucht (der Ton ist in Videos tatsächlich wichtiger als das Bild, weil schlechter Ton schneller zum Abschalten führt und von der Verständlichkeit des Gesprochenen maßgeblich das Verständnis abhängt – mal abgesehen von einigen Ausnahmen), dann empfiehlt es sich Aufnahmegeräte mit einem besseren Audiochip zu benutzen. Abgesehen davon taugen manche davon auch sehr gut zum Podcasten…

Zoom H1n Aufnahmegerät mit Stereo-Mikrofon, Klinkeneingang für externe Mikrofone, Kopfhörerausgang ~90€ sehr einfach zu bedienen, taugt auch als Interviewmikrofon und lässt sich auch per USB als Mikrofon bei Letsplays, Streams oder Videokonferenzen nutzen
Zoom H2n Aufnahmegerät mit vier verbauten Mikrofonen, Klinkeneingang für externe Mikrofone, Kopfhörerausgang ~140€ Bedienung etwas komplizierter, dafür kann das Ding auch in alle Richtungen und auf zwei Stereotonspuren aufzeichnen. Damit wäre z.B. mit einem angeschlossenen Lavaliermikro ein Interview von hinter der Kamera möglich oder auch die Aufnahme mehrerer Personen an einem Tisch. Kann ansonsten das gleiche wie das H1n.
Tascam DR-70d zwei interne Mikros, vier XLR-Eingänge, Klinkeneingang für externe Mikrofone, Filmklappen-geräusch (erleichtert das Syncronisieren von Bild und Ton), vier mögliche (Mono)Tonspuren, kann direkt unter die Kamera geschraubt werden, … 280€ Falls ihr einen Fördertopf erobert habt 😉 und/oder mehr Mikrofone gleichzeitig benutzen möchtet (XLR ist der runde Mikrofonanschluss, den ihr vielleicht von den Mikros in der Kirche kennt).

Ich habe das Ding ganz neu, bisher macht es einen sehr guten Eindruck.

Kameras und Zubehör
Nehmt das, worauf ihr Zugriff habt, denn gute Kameras haben ihren Preis (oft haben günstigere Kameras keinen Mikrofoneingang. Klar, dann könnt ihr den separat z.B. mit einem H1n (s.u.) oder Smartphone aufnehmen, aber das ist deutlich mehr Aufwand). Wenn ihr Geld zur Verfügung habt, habe ich trotzdem Empfehlungen für euch. Und wenn ihr richtig viel Geld habt, schreibt mich an 😉 Wenn ihr keine Kameraschwenks machen wollt, reicht ein Billigstativ (gibts ab 15€, mehr als 50€ würde ich nicht dafür ausgeben, es sei denn…). Für Schwenks ist es sehr wichtig, dass euer Stativkopf dafür alsgelegt ist. Oft werden solche Köpfe als Videoneiger oder Fluidkopf bezeichnet. Und wenn ein teurer Kopf oben drauf ist, darf das Stiv auch gerne mehr kosten…

dein Smartphone Android: Mit der App OpenCamera kannst du eine feste Belichtung einstellen und einiges mehr, leider in der Regel kein Zoom (der Digitalzoom macht die Qualität kaputt) kostet nichts extra Viele YouTuber filmen mit ihren Smartphones (es sind aber auch keine 100€-Smartphones…) und es kommt Passables dabei raus
DJI Osmo Pocket klein, leicht 4K oder HD, stabilisierender Gimbal integriert, kann Bewegungen folgen und bewegte Zeitrafferaufnahmen erstellen, Zubehörintensiv (z.B. um es auf ein Stativ zu stellen) 340€ kleine und feine Kamera mit der Spezialisierung aufs Vloggen. Die Kamera lässt sich ans Smartphone oder Tablet anschließen. (@theresaliebt z.B. arbeitet nur damit und macht alles inkl. Schnitt und Upload nur mit dem iPad)
Panasonic Lumix G91 Spiegellose Systemkamera (DSLM) inkl. Mikrofoneingang und Kopfhörerausgang, doppelter Bildstabilisierung, 4K, … 1100-1400€ (je nach Objektiv, ich habe das 14140er) Großartige Kamera, sie sowohl zum filmen, als auch zum fotografieren taugt. Mit dem direkten HDMI-Ausgang nutze ich sie auch fürs Streamen. Wer keinen Kopfhörerausgang und das Allerneueste braucht, kann bedenkenlos zur G91 oder G70 (bis vor ein paar Wochen habe ich damit gearbeitet) greifen.
Velbon DV7000N mit Videokopf 140€ Einstiegsstativ, gut handelbar, etwas klobig für unterwegs, dafür recht stabil
Manfrotto mk290lta3-v Kit 290 140€ Einstiegsstativ, nicht so klobig, dafür mMn schlechterer Videokopf und nicht ganz so stabil
Manfrotto 290 light mit Manfrotto MVH500AH Kopf in der Kombi nicht mehr zu kaufen ca. 220€ Der Videokopf ist für den Preis der Hammer, das Stativ selbst ist das gleiche oder ein sehr ähnliches wie das mk290 und damit neugt es auch zum Wackeln und ist mir mit seinen 146cm Höhe (ohne Kopf) oft zu niedrig
Vanguard Alta Pro 263AB Stativ mit vielen verschiedenen Positionierungs-möglichkeiten 130€ Gerade wenn ihr eher in die Fotorichtung möchtet, oder gar mit euren Konfis so etwas wie Stopmotionvideos oder Erklärvideos machen möchtet, könnte diese Art von Stativ hilfreich sein. (Fairerweise muss ich aber sagen, dass ich es nur in der engeren Auswahl hatte und nicht damit gearbeitet habe.)
Softbox mit Energiesparlampen betriebenes Ding (meist mit Stativ), das ein schönes weiches Licht gibt 2er-Set um die 50€ Günstig, aber für sehr viele Fälle ausreichend. Nur bedingt für häufige mobile Einsätze geeignet, weil einige Komponenten leicht kaputt gehen können. Nur für Beleuchtung aus der Nähe geeignet. Stative meist sehr wackelig.
3er Set Aputure Amaran HR672 SSW oder WWS LED-Panels, Akku- oder Netzteilbetrieb, sehr neutrales Licht 720€ Tolles Set, auch für mobile Einsätze gut geeignet, weil eine gepolsterte Tasche mitgeliefert wird. Stative sind nicht dabei, ich habe das leichte und trotzdem recht stabile Manfrotto 1051 BAC Alu Stativ im Einsatz (und die bei den Softboxen mitgelieferten). Es gibt weit günstigere Sets bspw. von Neewer, aber die kenne ich nicht (vielleicht kann ich so ein Set aber bald testen).

Streamingkram
Guckt einfach mal in diesen Blogbeitrag*. Da hat sich nicht viel geändert, außer:

Behringer XAir XR18 oder Midas MR18 Digitales Mischpult mit 18 Kanälen, lässt sich mit Tablet, PC oder Smartphone steuern, USB-Ausgang 400-650€ Gerade wenn man eine Band hat, die auch noch mit in den Stream soll, könnte das eine gute Alternative zu einem Analogen Mischpult wie dem im Blogartikel beschriebenen Xenyx Q1202 sein. (Für ca. 150€ mehr kriegt man auch noch ein In-Ear-Monitoring dazu.) Das Midas MR18 legt bei gleicher Software noch mal in der Ton- und Hardware-Qualität einen oben drauf (nur falls man auch noch ein kleines Tonstudio braucht… 🙂 )
Sennheiser MEB 114-S (oder MEB 114) Tischmikrofon mit oder ohne Schalter 250-300€ Setze ich standardmäßig in  zwei Gemeinden auf Abendmahlstischen ein. Man sieht sie nicht, kann aber ohne Probleme zu dritt reinsprechen (allerdings eignet sich nicht jede Kirchenarchitektur dafür). Gerade wenn Kirchen keinen ordentlichen Ton liefern, weil die verbaute Mikroanlage zu alt ist, schafft man so schnell eine gute Alternative für Streams.
Elgato Stream Deck Tasten können beliebig belegt werden, z.B. zum Umschalten von Kameras in der Streamingsoftware 100-250€ Extrem praktisch. Wer kaum Geld ausgeben möchte und Spaß am basteln und löten hat, kann meine Variante (mit etwas weniger Funktionen) nachbauen.
Par 56 und Par 64 „alte“ Scheinwerfer, die oft sehr billig gebraucht zu kaufen sind, gewöhnlich 300-500Watt, können deutlich mehr Zwischenraum überbrücken als Softboxen ich habe mal 4 Stück gebraucht für 20€ bekommen Die Leuchtmittel sind mit 10-20€ teuer, aber wenn man Glück hat, halten die auch ein wenig. In fast jeder Gemeinde findet sich jemand, der sich mal als Hobby-DJ versucht hat und ein paar davon verkauft oder sich freut, sie mal wieder aufbauen zu dürfen. Vorsicht! Durch die Hohe Leistung komment manche Kirchenelektrik ins Schwitzen! Auf Dauer nicht mehr wirklich zu empfehlen – allein wegen des Stromverbrauchs

*Die im verlinkten Blogbeitrag genannte Logitech C920 Webcam (oder auch die C922) taugt nur für Aufnahmen aus der Nähe, weil der Fokus nicht weit genug reicht und damit Aufnahmen aus mehr als ca. 5m Entfernung unscharf werden. Das angesprochene Elgato Gamecapture HD Pro hat zwischendurch mal Bild und Ton um eine viertel Sekunde versetzt ausgegeben. Ich weiß aber nicht, ob es nicht an etwas anderem gelegen hat.

Ach ja,  wer Spaß an verrückteren (oder anderen) Dingen hat: Mein 3D-Drucker ist der Ender 3 Pro. 😉 Der ist mit knapp über 200€ recht günstig und liefert out-of-the-box brauchbare Ergebnisse. Aber vorsicht, der erste 3D-Drucker ist nicht einfach nur ein Tool, sondern eher Einstieg in ein neues Hobby 🙂

So, nun viel Spaß und vielleicht ist ja etwas für euch dabei. Wenn ihr Ergänzungen habt, immer her damit!

Computer, Jugendarbeit, OpenSource

Arduino als Soundzähler und Hilfmittel für Jugger

Durch Trommelschläge geordnetes Chaos: Jugger.

Nach Quidditch nun eine weitere relativ neue Sportart: Jugger. Auf der letzten Mitarbeiterschulung hatten wir ein Spielset dabei und haben uns mit sehr viel Spaß um den Jug „geprügelt“. Das einzige, was nervte, war das Zählen der Trommelschläge.

Als ich mit dem Trommeln dran war, kam ich mit dem Zählen immer wieder durcheinander, weil die Spielzüge gerade spannend waren oder ich anderweitig abgelenkt war (aus dem Weg springen zum Beispiel). Durch meinen 3D-Drucker hatte ich mein Wissen in Elektronik wieder aufgefrischt und so kam mir die Idee mein offenbar ungeeignetes Hirn mittels Arduino, Display und Ton-Sensor zu unterstützen. Und keine vier Monate später… 😉

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An dem Poti des Soundsensors kann man später die Empfindlichkeit einstellen.

Hardware

  • Arduino Uno
  • Soundsensor (ich habe einen mit drei Anschlüssen benutzt, manchmal auch FC-04 genannt)
  • vier 1KOhm-Widerstände
  • 4-stelliges 7-Segment-Display
  • Breadbord oder Prototyping Shield oder Platine auf die man direkt lötet
  • Steckverbinder

Das ganze wird dann wie im Schaubild verdrahtet. Vorsicht übrigens bei billigen Breadboards, ich hatte bei einer Testverdrahtung Probleme, deren Ursache ich nicht finden konnte – bis ich das Breadboard getauscht habe.

Software

Wer sich noch nicht mit dem Arduino und seiner Programmierung vertraut gemacht hat, empfehle ich die Einführung auf arduino.cc zu lesen. Es gibt auch genügend deutsche Anleitungen – sogar auf YouTube.

Den Code habe ich mir aus Beispielen und Tutorials zusammengebastelt und es ist mein erster für Arduino, also seid gnädig…

Um die Ansteuerung des 4-stelligen 7-Segment-Displays nicht allzu schwer zu machen, braucht ihr diese Bibliothek.

Zum schnellen Kopieren gibt es den Sketch auch hier zum kopieren oder herunterladen.

Ich habe mich erstmal für den Prototyping-Shield entschieden. Zweiter Schritt ist dann das Löten auf der Platine.

ToDo

Natürlich fehlt noch ein schickes Gehäuse aus meinen 3D-Drucker mit einem gut erreichbaren Reset-Button und Platz für die Stromversorgung. Vorstellbar wäre auch die Nutzung eines Arduino Nanos, um noch kleiner zu werden. Außerdem hätte ich gerne noch eine alle 1,5 Sekunden aufblitzende LED (so lange ist ein Zeiteinheit bei Jugger)(s.u.). Natürlich bin ich auch gespannt auf eure Ideen, Rückmeldungen und Verbesserungsvorschläge!

Und hier die Blogbeitäge und Seiten, die mir dabei geholfen haben: ArduinoEntprellen, 7-Segment-Display, Schaltplan-Darstellung, Sound Sensor, Allgemeines. Herzlichen Dank dafür!!!

Edit: Ich habe eine Lösung für die gleichzeitig in 1,5 Sekunden blinkende LED gefunden und habe sie hier hochgeladen. Im Schaltplan denkt euch einfach noch eine LED: A5 – LED – Widerstand (bei mir 220Ohm)- GND. Das Multitasking habe ich nach diesem Tutorial realisiert.

juggercountEdit 2 (21.8.18):
Es ist soweit. Durch den Nerdurlaub 2018 ist das Projekt zu einem vorläufigen Ende gekommen. Im 3D-gedruckten Gehäuse arbeitet ein Arduino Nano und wird über 3 AA-Batterien oder wahlweise Mini-USB mit Strom versorgt. Danke an meine beiden Mitstreiter, die den Löwenanteil der Lötarbeiten erledigt haben und der Grund sind, dass der Counter nun endlich fertig ist. Aufgrund von Erfahrungen beim Spielen habe ich das Poti für die Empfindlichkeit direkt zugänglich gelassen, um ggfs. nachjustieren zu können. Bei unserem Test des Prototyps war der Wind dermaßen stark (oder wir so laut?), dass der Counter auch ohne Trommel gezählt hat. Und an einen Resetknopf habe ich auch noch in letzter Minute gedacht. 😉

Jugendarbeit, Praxis

(Muggle-) Quidditch für Jugendfreizeiten

Team Ravenclaw wartet auf den Anpfiff…

Auf einer Jugendfreizeit in den Niederlanden haben wir bei einem Harry-Potter-Thementag auch Quidditch gespielt. Da die Regeln im Internationalen Quidditch in der Tiefe etwas komplex sind, habe ich sie etwas angepasst, um die Einstiegshürde gering zu halten. Hier meine Version von Muggel-Quidditsch.

Spielfeld: etwa 20x30m, ein Fußballtor und ein Boxenstativ dienten auf jeder Seite als Halter für die drei Torringe. Diese bringen 3, 5 und 7 Punkte. gespielt wird mindestens fünf Minuten, denn ab dann kommt der Goldene Schnatz ins Spiel. Diesen habe ich mit meinem 3D-Drucker ausgedruckt, man kann aber wie bei den offiziellen Regeln einen Tennisball in einer Socke benutzen.

Meine Version vom goldenen Schnatz – frisch aus dem 3D-Drucker, aber schon nach dem Lackieren.

Der Schnatzläufer kommt nach 5 Minuten Spielzeit aufs Feld bzw. wird zur Jagd freigegeben. Er darf sich im näheren Umfeld um das Spielfeld bewegen (Vorsicht! Den Umkreis genau festlegen und Gefahren ausschließen. Dies kann z.B.Asphalt sein, da auch ein Schnatz getackelt werden kann 😉 ). Das Fangen des Schnatzes bringt 30 Punkte, da sich bei den Spielen gezeigt hat, dass dies genau zwischen immer siegentscheidend und popelig wenig ist. Bei einem Tor werden die Klatscher dem Schiedsrichter übergeben, die Mannschaft, die das Tor erzielt hat, kommt zurück zur eigenen Torlinie und der Hüter der anderen Mannschaft bringt den Quaffel wieder ins Spiel. Sobald einer der Spieler die Mittellinie überschreitet oder der erste Pass gemacht wird, gibt der Schiedsrichter die Klatscher frei (wirft sie hoch in die Luft).

Es empfiehlt sich, hinter den Toren Linienrichter als Torzähler einzusetzen, da es im allgemeinen Durcheinander (es sind immerhin bis zu vier Bälle gleichzeitig im Spiel) schwer für nur einen Schiedsrichter ist, zu sehen, ob wirklich ein Tor gefallen ist. Wegen der knappen Gruppengröße auf der Freizeit konnten wir nur 5 Menschen pro Mannschaft aufstellen, sodass aus dem Hüter nach Minute ein Sucher wurde (zumindest auf Wunsch).

Nach unserem Quidditch-Turnier waren wir alle total fertig, besonders der Schnatzläufer. Trotzdem lautete das Fazit: Auch ohne fliegende Besen ist Quidditch einfach genial!

Jugendarbeit, Kirche, Praxis

Pokemon Go – ein Selbstversuch

Man könnte meinen, der Hype um Pokmon Go wäre eine Erfindung der Werbeindustrie – zumindest wenn man nur vor dem PC hockt. Ist man aber zum Beispiel im Schlosspark in Detmold unterwegs, ändert sich das Bild. Horden von Jugendlichen und jungen Erwachsenen tummeln sich zwischen den sogenannten Pokestops um Pokebälle, Tränke und Eier einzusammeln oder das ein oder andere Pokemon zu fangen. Eine Welle des Unverständnisses rollt durch die Erwachsenenwelt über unaufmerksame Pokemon-Trainer im Straßenverkehr oder in den Schulen.

Ob es auch beim Landeskirchenamt Pokemon gibt?
Ob es auch beim Landeskirchenamt Pokemon gibt?

Ich wollte dem Hype trotz rechtlicher Bedenken auf den Grund gehen (bevor er vorbei ist?) und wagte mich in die Welt der Taschenmonster, um zu verstehen statt zu verurteilen. In den vergangenen zwei Wochen konnte man mich bei vielen Gelegenheiten mit dem Handy in der Hand erwischen. So richtig intuitiv ist die Smartphone-App nicht, zwar fange ich die ersten Pokemon recht schnell, aber mit wird nicht klar, wie ich sie möglichst schnell aufbaue, wie ich kämpfe und was ich sammeln und was links liegen lassen sollte. Hier gibt es zahlreiche Tipps in Ratgebern im Netz und bei andere Pokemon Go Spielern. Ich vermute, dass diese Undurchsichtigkeit Teil der Faszination ist, da es immer ein Gesprächsthema gibt. Ein anderer Teil ist die Vielfalt der Pokemon (zumindest am Anfang) und der Überraschungsfaktor der auszubrütenden Eier. Hinzu kommt der Faktor der augmented reality (erweiterte Realität). Die Spielerinnen und Spieler bekommen mit dem Spiel mehr zu sehen, als die Nichtspieler. Als ob man einem Geheimbund angehören würde, zwinkert man sich verschwörerisch zu, wenn man einen Mitspieler sieht und fragt sich, welche Pokemon er/sie wohl schon gefangen und welches Level er/sie hat.

Hier wird es spannend, denn anders als so viele andere Spiele, zwingt Pokemon Go geradezu seine Spieler nach draußen zu gehen und anderen Spielern zu begegnen. Man tauscht sich online, aber eben auch offline über gute Jagdgründe aus und das Jagen, die Besuche der Pokestops und die Kämpfe in den Arenen machen gemeinsam viel mehr Spaß als alleine.

Pokemonjagd mit Jugendlichen
Oh? Was schlüpft wohl aus dem 10km-Ei?

Wie so oft wollte es der Zufall (…), dass PokemonGo kurz vor meiner Jugendfreizeit in meinem Blick geriet und ich mit Pokemon-Grundwissen und 14 Jugendlichen zum Segeln in die Niederlande fuhr. Bedingt durch die Roaming-Kosten war ich so ziemlich der Einzige an Bord (und an Land), der sich über eine Internetverbindung freuen konnte und so reifte in mir die Idee bei einem abendlichen Landgang die Pokemon-Trainer der Teilnehmer zu sammeln und gemeinsam auf Jagd zu gehen. Mein eigenes Smartphone verlieh ich an einen Teilnehmer, dessen Handy nicht die Voraussetzungen für Pokemon Go hatte, der aber trotzdem gerne mal spielen wollte. Wir sahen uns einige Sehenswürdigkeiten von Texel an (dankenswerter Weise sind solche Dinge meistens Pokestops oder Arenen) und spielten gemeinsam und allein, je nachdem, was gerade dran war.

Meinen Beobachtungen nach, lässt die Aufmerksamkeit für die nicht erweiterte Realität dank des Spiels deutlich nach. Mehrfach musste ich meine Teilnehmer auf Autos oder andere Gefahren hinweisen. Gleichzeitig erlebte ich aber eine große Interaktion unter den Jugendlichen, die von gemeinsamer Spannung (ein ausgebrütetes Ei), Schadenfreude (ich habe das Pokemon gefangen und du nicht) bis hin zu gemeinsamem Jubel reichte. Die Gespräche während des Jagens  drehten sich zwar hauptsächlich um das Spiel selbst, hatten jedoch ebenfalls Momente von Tiefe und gänzlich andere Themen.

Bei der Begeisterung wunderte es mich wenig, dass meine Jugendlichen für meine Drei-Worte-Andacht (die Zuhörer geben dem Andachthaltenden zur Vorbereitung drei Worte, die in der Andacht vorkommen müssen) ausgerechnet das Wort Pokemon aussuchten. Glücklicherweise hatte ich kurz vor der Freizeit einen Beitrag gelesen, der sich um Pokemon Go und Christentum dreht und so konnte ich einen Gedanken aufnehmen, den ich spannend fand: Auch wir Christen sehen eine erweiterte Realität. Wir sehen Gottes Wirken in der Welt, können mit ihm interagieren, können Menschen als unsere Schwestern und Brüder sehen und sind wie die Pokemon Go Spieler eine Gemeinschaft, die manchmal für ihre Fähigkeit mehr zu sehen schief angeguckt wird. Sicherlich hat die christliche augmented reality einen weit umspannenderen, wichtigeren und lebensverändernden Kontext, aber vielleicht hilft die Parallele Jugendlichen den Glauben verständlicher zu machen.

Für die nähere Zukunft schwebt mir irgendwie so etwas wie ein Pokemon-Nachmittag mit Jugendlichen vor. Ein Pokestop mit Lockmodulen versehen (sie locken Pokemon an und damit auch Spieler 😉 ) und dann mit geistlicher und physischer Nahrung über Gott, Pokemon und die Welt zu reden. (siehe auch: Licher PokémonGo-Challenge) (Wichtig wie bei allem anderen: Es darf niemand zum Installieren der App getrieben werden! Aber wenn die Jugendlichen eh… ihr kennt das.)

Ich muss gestehen: Pokemon Go hat auch mich unvorsichtiger in einigen Situationen werden lassen, es reizt geradezu dazu. Trotzdem bietet es Möglichkeiten Menschen zusammenzubringen und etwas gemeinsam an der frischen Luft zu tun. Die Faszination hat mich gepackt und ich werde wohl nicht direkt nach diesem Blogpost mit dem Spielen wieder aufhören. Der fade Nachgeschmack des Datenschutzproblems bleibt leider (aber das ist wohl der Preis den man für „kostenlose“ Dienste wie Facebook, Google, PokemonGo u.a. zahlt).

In diesem Sinne: Experimentiert statt zu verurteilen und schreibt mir eure Ideen und Meinungen zu Pokemon Go.

Jugendarbeit, Kirche, Praxis

Konfistunde zur Passionsgeschichte

kreuzIch mag es, für Konfis ein sprichwörtliches Feuerwerk abzubrennen. Letzte Woche hatte ich Zeit mal wieder so etwas vorzubereiten. Das Thema Passion Jesu stand an und so gab es eine Mischung aus Stationenlernen und Planspiel zur Passionsgeschichte mit anschließendem chronologischen Überblick.

1. Teil: Passion aus verschiedenen Blickwinkeln

Im ersten Teil meines vierstündigen Konfi-Tages konnten die Konfis Aspekte und Geschichten von Jesu Passion und seiner Auferstehung aus den Blickwinkeln folgender Personen erfahren: von Petrus und Maria, vom römischen Hauptmann und den Pharisäern und von den Emmausjüngern. Jede Person saß in einem separaten Raum und wartete mit ihrer Geschichte und einer Aufgabe auf die Konfis. Die Geschichten sind bewusst kurz gehalten und erwähnen wenig Details, weil im zweiten Teil ohnehin der Original-Wortlaut gelesen wird. Die persönliche Sicht und die emotionale Note ist hier erstmal wichtiger.

Die Aufgaben reichen von Bibelaufschlagen und die begonnene Geschichte zu Ende lesen (und dann eine Frage beantworten), über kreative und repetative Aufgaben bis zur Introspektion zum Thema Schuld. Am Ende jeder Station stand das Bedanken der biblischen Person mit einem Gegenstand, der für die Konfis erst im zweiten Teil eine Rolle spielen sollte.

Da die Stationen jeweils aus der Geschichte und dem Aufgabenteil bestand, war die Chance selbst für sechs Gruppen bei fünf Stationen relativ groß, eine freie oder halbwegs freie Station zu finden. Für den Fall der Fälle habe ich noch einen Stapel „Bonusrätsel“ im zentralen Raum ausgelegt.

Mit ein paar motivierten Konfi-Teamer (sie waren großartig!) und der Anfangsansage „Bildet höchstens sechs in etwa gleichgroße  Gruppen und nehmt einen Stift und eure Bibeln mit“ ging es los. Nach etwa 110 Minuten waren meine 30 Konfis durch und hatten sich redlich eine Pause verdient. Diese nutzte ich zum Aufbau eines Beamers, um einige der Ergebnisse präsentieren* zu können (siehe „WLAN“).

Nach der bei uns üblichen Frühstückspause ging es weiter mit einer Andacht, die bei der Station zum Thema „Schuld“ anknüpfte. Dort war dann auch die Zeit un der Ort um die an der Station entstandenen Aufzeichnungen wie versprochen zu vernichten und in ein entsprechendes Gebet einzubinden.

WLAN

„Ey, warum daddelt ihr mit dem Smartphone, ihr sollt doch arbeiten!“ –

„Tun wir doch, ihr dürft auch gleich, wenn ihr mit dieser Station dran seid.“

Was diese Konfistunde für mich besonders spannend machte, war das Ausprobieren einer neuen Methode: An einer Station sollten die Konfis per bereitgestelltem WLAN (über einen zu diesem Zweck aufgestellten Freifunk-Router) Bilder zum Thema Auferstehung suchen und sich Gedanken zu einem der Bilder machen und diese kurz notieren. Die Bilder sollten heruntergeladen und per Mail oder WhatsApp an mich geschickt werden. (Die Dateien landen per Mail bzw. WhatsApp-Web auf dem Laptop. Zu diesem Zweck habe ich noch spaßeshalber eine extra Mailadresse angelegt). Wer es urhebrrechtlich hundertprozentig sauber haben möchte, kann sich einfach die Links statt der Dateien schicken lassen. Am Ende des Stationenlaufs gab es die Bilder im Plenum per Beamer zu sehen. Ich war echt beeindruckt mit was für tiefgründigen Gedanken die Konfis ihre Bilderwahl erklärten.

2. Teil: Ordnung ins Chaos bringen

Im zweiten Teil sollten die Konfis die Möglichkeit erhalten, die vielen bruchstückhaften Informationen in eine chronologische Reihe zu bringen. Da diese Idee nicht mal im Ansatz von mir ist, sei sie nur kurz beschrieben: Die Konfis lesen gemeinsam die Passionsgeschichte in der Bibel und immer wenn in der Geschichte einer der in Teil 1 ausgegebenen Gegenstände auftauchte, wird „Stopp“ gerufen und der Gegenstand in eine sich immer weiter aufbauende chronologische Reihe von Gegenständen eingereiht. Beim Wiederauftauchen dürfen Gegenstände auch verschoben werden. Als Vorbereitung müssen nur die in der Gruppe gesammelten Gegenstände auf die Mitglieder verteilt werden, so dass auf jeden Fall jeder der Gesamtgruppe einmal „Stopp“ rufen kann. Ich musste aufgrund des Zeitdrucks leider recht zügig lesen und konnte wenig Nachfragen und Erklärungen geben (was zum Glück vielfach durch den 1. Teil wett gemacht wurde**). Bei mehr Zeit und guten Mitarbeitern ist beim Lesen der Passionsgeschichte einiges mehr möglich!

Fazit

Etwa 20 kg Material, 5 Konfi-Teamer und einen Haufen Vorbereitungszeit haben sich für diesen Tag echt gelohnt. Deshalb überlasse ich euch auch gern mein Material, vielleicht möchtet ihr ja etwas ähnliches machen, aber wollt nicht alles selbst schreiben. Texte, Vorlagen,… stehen unter der CC0-Lizenz. Macht damit was ihr wollt. Bei einer Wiederveröffentlichung und Bearbeitung würde ich mich über eine Namensnennung und einen Hinweis freuen (aber das ist keine Pflicht).

Inspiriert hat mich übrigens „Wo ist Jesus von Nazareth?“ – Jesus-Suchspiel von Pfrn. Kerstin Hillgärtner. Vielen Dank dafür!

Download

Leider konnte ich euch die Bibeltexte aus Urheberrechtsgründen nicht anhängen 😦 Was meint ihr, warum ich so ein ein Monsterprojekt wie die Offene Bibel ins Leben gerufen habe… genau aus diesem Grund: Frust über die Urheberrechtsprobleme mit Bibelübersetzungen. 😉

——

* Das muss sich bei ausreichend Zeit nicht auf die gesuchten digitalen Bilder beschränken. Gerade für die bei der Petrus-Station gestalteten Texte wäre eine Würdigung und die Möglichkeit der Nachfrage wünschenswert.

** Ich habe die Methode aus Teil 2 auch schon ohne Kontext genutzt und es war wesentlich mehr Input zum verstehen nötig, als nach Teil 1.

 

Jugendarbeit

Paracord im Urlaub

Eine Woche Urlaub hat auch meine Paracord-Sammlung erweitert. 😀 

Die Knüpftechniken von links nach rechts: Advanced Solomon (incl. Varianten), Underwood, Icelandic Dream, BlazeBar, CrossKnot, King Snake, SideStep, Copperhead, Solomon Mountain. Mit den Namen solltet ihr die Anleitungen leicht per Suchmaschine finden.

Computer, Jugendarbeit, Kirche, OpenSource, Praxis

Freifunk für Gemeinden

Für eine Methode in meinem Konfiunterricht (Blogeintrag folgt siehe „Konfistunde zur Passionsgeschichte„) brauchte ich WLAN. Allerdings konnte ich nicht einfach den Router des Gemeindehauses für die Konfis öffnen, deshalb entschied ich mich spontan einen Freifunk-Router aufzustellen. Der eignet sich übrigens nicht nur für temporäres Aufstellen für die Konfis, sonders besonders für den dauerhaften Betrieb für Flüchtlings-Cafes, Internet-Gottesdienste und ganz allgemein Gäste der Gemeindehäuser und Kirchen.

Warum ich nicht einfach den WLAN-Schlüssel an die Konfis weitergeben kann

  1. die Konfis würden sich im internen Netz bewegen und so bei schlecht konfigurierten Netzen  (wie sie leider in der 08/15-Gemeinde häufig vorkommen) auf interne Daten zugreifen. Das berührt dann die beiden sensiblen Bereiche Datenschutz und Datensicherheit.
  2. Was wenn die Konfis im Netz Blödsinn anstellen? Es muss ja gar nicht der große digitale Bankraub sein, es reicht ja schon ein illegal heruntergeladenes Musikstück. Die Haftung habe ich/die Gemeinde als Anschlussinhaber und zahle in aller Regel die Abmahngebühr von 500€ bis zu mehreren tausend Euro. Das Schlagwort hierzu lautet Störerhaftung. Auch wenn gerade ein neues Gesetz zu offenen WLANs auf dem Weg ist, wird es Die Störerhaftung nach Einschätzung einiger Rechtsexperten weiterhin geben.
  3. Habe ich einmal die Zugangsdaten herausgegeben, haben die Konfis sie entweder, oder ich muss sie immer wieder bei Bedarf ändern, was den anderen Mitarbeitenden sauer aufstoßen könnte, da sie dann nicht mehr ins Netz kommen.

Meine Lösung: Freifunk

Mit einem Freifunk-Router baut man ein zusätzliches Netzwerk auf, das nur den Internet-Zugang des Gemeinderouters braucht. Ist diese Verbindung erst einmal hergestellt lösen sich alle drei genannten Probleme in Luft auf, denn:

  1. Der Freifunk-Router leitet jede Verbindung durch einen verschlüsselten Kanal durch den Gemeinderouter (oder natürlich auch den normalen privten Router) und erst dann ins Internet (man spricht vom Tunneln, violett dargestellt). Aus diesem Datentunnel kann der Nutzer des Freifunk-Routers nicht ausbrechen und somit nicht auf Daten aus dem Gemeindnetz zugreifen.
  2. Der Tunnel wird vom Freifunk-Router genaugenommen nicht nur ins Internet gebuddelt, sondern bis zu einem speziellen Server, der nicht von der Störerhaftung betroffen ist. Erst dort gelangt der Nutzer des Freifunk-Netzes ins Internet. Damit ist die Kirchengemeinde die Haftungsfrage los.
  3. Durch das separate WLAN des Freifunkrouters können die Mitarbeitenden weiterhin im internen WLAN arbeiten, ohne sich mit Änderungen herumschlagen zu müssen.

test1Konkrete Schritte

Zuerst gilt es den richtigen Router für die Anforderungen zu kaufen. Für mal zwei bis drei Personen im Freifunknetz reicht ein Modell für etwa 15€ (TP-Link WR841N); für 15-20 Personen wie meine Konfistunde brauchte ich schon das nächst größere Modell für etwa 50€ (TP-Link WR1043ND). Hätte ich meine ganze Konfigruppe mit Teamern gleichzeitig online gebraucht hätte es wohl der Router für etwa 80-90€ (TP-Link WDR4300/ Archer C7) sein müssen. Im Zweifelsfall hilft die lokale Freifunk-Initiative gern weiter – persönlich oder per Website (Freifunk Lippe). Gerade bei komplizierteren Situationen (Außenbereich, WLAN soll woanders liegen, als der Anschluss ist,…) lohnt es sich Kontakt aufzunehmen.

Der von euch ausgewählte Router braucht nun neue Software, sogenannte Firmware. Die findet ihr ebenfalls auf der Website der lokalen Freifunk-Community. Diese Firmware (bitte passt auf die genauen Bezeichnungen und Versionen der Router auf) wird anschließend installiert. Auch damit sind euch die Freifunker im Zweifelsfall gern behilflich.

Danach sollte es ausreichen euren nagelneuen Freifunk-Router an euren Gemeinderouter anzuschließen. Letzter Schritt: Freuen und Surfen!

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PS: Freifunker arbeiten in der Regel sehr gerne mit Kirchengemeinden zusammen, da die Kirchtürme mit ihrer großen Höhe gute Positionen für Richtantennen sind und so Verbindungen über lange Strecken und die WLAN-Versorgung größerer Gebiete ermöglicht.

PPS: Was spricht dagegen? Nichts. Ok, ein paar Dinge könnte man anführen:
1. Mit dem Router wird ein offenes Wlan aufgebaut (meist mit SSID stadtxy.freifunk.net) in das sich jeder einloggen kann. Hu, auch Nicht-Gemeindemitglieder? Ja, und?!
2. Der Schutz vor der Störerhaftung ist nicht 100% sicher, sondern nur so um die 99,9999999% (jemand mit extrem vielen Kenntnissen könnte mit geringer Wahrscheinlichkeit den Router entsprechen hacken). Aber mal ehrlich, 100%ige Sicherheit gibt es nicht!
3. Es wird berichtet (wohl weil es in Deutschland wenig freies WLAN gibt) dass um die Freifunk-Hotspots gern auch bis spät nachts Menschen stehen, die laut sind – nichts, was man nicht im Notfall mit einer Zeitschaltuhr regeln kann.

Jugendarbeit

Paracord für alle Lebenslagen

verschiedenfarbiges ParacordHeute mal ein ungewöhnlicher Beitrag für dieses Blog. Es geht weder um Technik noch um Theologie. Meine letzte Jugendfreizeit als Teamer hat mich auf ein Hobby gebracht, das nicht nur meine Freizeitteilnehmer im Sturm eroberte, sondern auch Teamer, Katechumenen, Konfis und Jugendgruppen. Paracord ist eine stabile Schnur, die ursprünglich für Fallschirme entwickelt wurde: Leicht, extrem reißfest und robust.

Diese Eigenschaften sorgten dafür, dass Paracord schnell zum Überlebenswerkzeug für Soldaten wurde, denn ein Paracord-Armband ließ sich im Notfall schnell in 3m Schnur verwandeln, mit der man sich im Zweifelsfall sogar abseilen konnte. Aus diesem Survival-Armband wurde in den letzten Jahren ein Lifestyle-Armband und immer mehr Farben und Knüpftechniken wurden hergestellt und erfunden. Meine neueste Lieferung kam heute an und das nehme ich zum Anlass euch ein wenig mehr von Knoten und Verwendungsmöglichkeiten zu erzählen.

Armband mit Basic Cobra Knüpftechnik
Knüpftechnik Basic Cobra

Meine Begeisterung fing mit einem ganz simplen Armband an – ich wollte ja gut auf die Freizeit vorbereitet sein. Doch im zweiwöchigen Urlaub vor der Freizeit entdeckte ich diverse andere Knüpftechniken und so konnte ich auf der Freizeit etwa sieben verschiedene Armbänder anleiten.

Dazu kam dann noch eine Technik, die für ein Kreuz aus Paracord für den Schlüsselbund (das das Team als kleines Dankeschön für die Mitarbeit bei unserem Freizeitgottesdienst knüpfte). Nach einer halben Woche waren nur noch Reste unseres etwa 150m umfassenden Paracord-Vorrats da. Der Arm eines Teilnehmers sah am Ende der Freizeit wie eine Paracord-Variante vom Wolfgang Petrys Arm aus.

Nach der Freizeit legte sich meine Paracord-Manie etwas und ich probierte nur noch wenig Neues aus, bis ich eine Anleitung für einen Fisch fand, der sofort in Serie als Mitarbeiterdankeschön für den XMas-Gottesdienst produziert wurde. Mittlerweile habe ich diverse andere Knüpftechniken ausprobiert und habe immer noch Spaß daran. Manch eine Technik ist ein echter Glückstreffer, weil sie einfach genug für Anfänger und gleichzeitig schön ist (und manchmal trotz einfacher Technik sehr kompliziert aussieht, was die Teens freut).

gesammelte Werke

Neben Armbändern sind auch Schlüsselanhänger, Gürtel, Spielfeldbegrenzungen, Steinschleudern, Hundehalsbänder, Hängematten und vieles mehr möglich. Die schönste Verwendungsmöglichkeit die ich gesehen habe, war ein quer über eine Wiese gespanntes Netz, in dem es sich bis zu vier Menschen gemütlich machen konnten.

Durch Rumdameln habe ich durch Zufall eine Technik entdeckt, die schön, einfach und schnell ist. Bestimmt bin ich nicht der Erste, da sie wirklich simpel ist. Die Besonderheit hier: Das Armband (oder was auch immer ihr mit dieser Technik macht) wird elastisch.

EasyHalbSchlag