Android, Tablet, Tablet und Studium

iAnnotatePDF – der Name ist Programm

Markierter Text unter Android
So kann/soll es aussehen! 😉

Eine Methode Texte zu erfassen ist das Makieren der wichtigsten Stellen. Dass das nicht nur auf Papier geht, ist ein Glücksfall für mich und ein Grund, warum ich bereit war, mich auf das Experiment Tablet und Studium einzulassen.

Im Android Market (bzw. Google Play) gibt es leider weniger Auswahl an passenden Apps, als ich mir das gewünscht hätte. Mir war besonders wichtig, dass ich einfach und schnell (wie mit einem Textmarker) die gelesenen Texte markieren kann, ohne mich in irgendwelchen Untermenüs zu verirren. Dazu wäre eine Funktion für Anmerkungen schön, gerne per Tastatur, wenn es nicht anders geht auch handschriftlich. Bei einem Tablet mit stiftfreundlichem Display wäre wohl eine handschriftliche Kommentarfunktion wichtiger.

Ein kostenloser Vertreter, die ich in dem Wust von PDF-Apps gefunden habe, ist iAnnotatePDF von der Firma Branchfire. Wie der Name schon sagt, ist die App nicht auf das Verwalten von Büchern und deren Darstellung spezialisiert, sondern auf das Markieren und Kommentieren. Man hat zwar die Option, seine PDFs in einen Extra „iA-Ordner“ zu packen und so direkter darauf zugreifen zu können, aber eine ausgefeilte, wie sie von eBook-Apps bekannt ist, sucht man hier vergebens. Die braucht man meiner Meinung aber auch nicht, denn die „Recent PDFs“-Übersicht und die Möglichkeite jedes PSD im Dateimanager mit iA zu öffenen, reicht für den Alltag völlig aus.

linke Seitenleiste iA
Übersicht über die Markierungen und Anmerkungen

Die Farben für die Markierfunktion (sowie für die Zeichenfunktion und die Kommentare) sind frei wählbar, sodass man auch innerhalb eines Dokuments etwa verschiedene Standpunkte oder Bearbeitungsstufen hervorheben kann. Auch Unterstreichungen und Durchstreichungen sind in verschiedenen Farben möglich. Bei ausgeklappter Werkzeugleiste (rechte Seite) reicht eine Berührung des Textmarkersymbols aus, um in den Markiermodus zu kommen. Über das erscheinende Dialogfeld am oberen rechten Rand können falsche Markierungen direkt rückgängig gemacht werden (hier ist iA wesentlich schneller zu bedienen als etwa der Adobe Reader). In der Werkzeugleiste findet man darüber hinaus noch einen Antiscrollbutton, der das Dokument (zumindest relativ) ruhig hält und einige andere hilfreiche Funktionen. Auch die linke Seitenleiste hat es in sich. Hier befindet sich nicht nur die aus dem Adobe Reader bekannte Übersicht über die Seiten und Kapitel, sondern auch eine Suche (die auf meinem Arhos Tablet, wer weiß warum, nicht richtig angezeigt wird und deshalb nicht bedienbar ist) und eine Übersicht über alle Markierungen, Unter- und Durchstreichungen und Kommentare. Der jeweils markierte Text wird mit Farbe und benutztem Werkzeug angezeigt (siehe Bild).

Die Reiterfunktion, und damit die Möglichkeit schnell zwischen zwei (bis vier) Dokumenten hin und her springen zu können runden die Funktionsvielfalt ab und liefern damit (wenn ich es nicht bei den anderen Apps übersehen habe) ein Alleinstellungsmerkmal.

iA in Action
iA in Action

Leider ist die Suchfunktion nicht der einzige Grund zur Kritik. Die Oberfläche reagiert teilweise recht Träge, besonders beim Schließen von Tabs und beim Wechsel vom  Bearbeitenmodus zurück in den Lese/Scrollmodus. Wenn es ganz schlimm wird, hilft zwar ein kurzer Druck auf den Homebutton und ein erneuter Aufruf von iA, was aber auf Dauer echt nervig ist. So träge, dass man zu solchen Extremmaßnahmen greifen muss ist iA allerdings nur selten, ich konnte leider noch kein Muster für die Unterschiede in der Performance erkennen.  Ein wichtiger Kritikpunkt (den ich in einer der Market-Bewertungen gefunden habe und reproduzieren konnte) ist jedoch weit schlimmer für bestimmte Anwendungsfälle: Nach der Bearbeitung von iA lassen sich Dokumente von einigen Desktop-PDF-Programmen nicht mehr öffnen.

Trotz dieser Macken (und der im Gegensatz zur gleichnamigen iOS-App „fehlenden“ Funktionen) ist iA für meine Zwecke ein gutes Hilfsmittel. Ob es sich allerdings mit diesen Einschränkungen auf Dauer gegen den Platzhirsch Adobe Reader behaupten kann, bleibt abzuwarten und hängt von den nächsten (hoffentlich bald veröffentlichten) Updates ab.

Computer, Linux, OpenSource

Massenhafte Datei-Downloads und doc2pdf

Scrapbook Einstellungen
Scrapbookeinstellungen für die Seite 1. Examen – NT

Wisst ihr, warum ich freie Software liebe? Sie macht vieles im Leben leichter und schneller. Ich war auf der Suche nach ein bisschen Unterstützung beim Lernen fürs Examen und bin dabei auf die Seite theologie-examen.de gestoßen. Eine Seite mit gewöhnungsbedürftigem Design und tollen Inhalten. Schade eigentlich, dass man sich nicht einfach alle Exzerpte, Literaturlisten und Übersichten auf einmal herunterladen kann. Da ich ja von Natur aus faul bin und lieber eine halbe Stunde darüber nachdenke, wie ich ein Viertelstundenproblem schneller lösen kann, habe ich mal wieder kurz nachgedacht (diesmal nur eine knappe Minute!). Die Firefox-Extension ScrapBook kann Webseiten offline Verfügbar machen- aber eben auch verlinkte Dateien. Ein kurzes Ausprobieren ergab folgende Einstellungen für die einzelnen Disziplinen-Seiten (siehe Bild).

Damit hatte ich zügig alle Dateien an entsprechender Stelle:  ~/.mozilla/firefox/[PROFIL]/ScrapBook/data/[ZEITSTEMPEL] (ja, das ist der Linux-Pfad, unter Windows müsste es sowas sein wie C:\Users\[BENUTZERNAME]\AppData\Roaming\Mozilla\Firefox\...)

Jetzt musste ich nur noch überflüssige HTML-Dateien rausschmeißen und schon hatte ich ein Verzeichnis mit den wichtigen Dateien.

Allerdings war ich hier noch nicht ganz fertig, denn ich wollte alles als pdf haben, um die Dateien leichter mobil verarbeiten zu können. Auch hier gibt es eine einfachere Lösung, als jede Datei einzeln in Word/Writer zu öffenen und als pdf abzuspeichern. Das kleine Tool JODConverter kann solche langweiligen Aufgaben in einem Rutsch auf der Kommandozeile erledigen (sofern Open/LibreOffice und Java installiert sind). Nach dem Herunterladen einfach entpacken und folgendes im Ordner mit den Dateien auf der Kommandozeile eingeben:

java -jar [PFAD_ZUM_JODConverter-ORDNER]/lib/jodconverter-core[VERSION].jar *.doc -o pdf

Tada! Wenn mir jetzt noch jemand sagt, wie ich das Querformat einiger Dokumente (odt, pdf oder doc) per Kommandozeile in Hochformat umwandeln kann, bin ich glücklich.   🙂

OpenSource

Booktype – gemeinsam Bücher schreiben

Booktype ist ein OpenSource-Werkzeug zum gemeinschaftlichen Buchschreiben. Das Endprodukt kann als druckfähiges oder bildschirmoptimiertes PDF, ePub (auch kindle- und iPad-optimiert) oder als  odt (OpenDocumentText,z.B. für OpenOffice). Als weitere Möglichkeit bietet Booktype auch den direkten Export zu lulu.com an.

Da die Installation etwas aufwendiger ist und erstens einen Computer mit 3GB Ram benötigt und zweitens eine wohlkonfigurierte Pythonumgebung (weder besitze ich das eine, noch hat mein Webspace das andere), habe ich auf meine ersten Gehversuche auf dem Testserver der Herstellerfirma Sourcefabric gemacht.

Die Bedienung erklärt sich fast von selbst. Die Kapitel und Abschnitte werden per Klick hinzugefügt und können per Drag’n’Drop verschoben werden. Kapitel aus anderen Büchern können importiert werden. Die Eingabemaske erinnerte mich sofort an die bekannten WYSIWYG-Editoren html und genau das ist sie letztlich auch. Der Editor ist bewusst einfach gehalten und offenbart erst mit einem Klick seine gesamte Funktionsvielfalt. Die gesamte Texteingabe und Formatierung läuft über html und wird erst im Export in das entsprechende Format umgewandelt. Wer hier TeX-Spielereien erwartet, wird enttäuscht. Bilder werden über eine Editorschaltfläche eingefügt und positioniert genau wie Links und Anker. Eine kleine Besonderheit im Editor ist der Fußnotenbutton. Er sorgt für durchnummerierte Fußnoten, die innerhalb des Kapitels auch wiederverwendet werden können. Im nächsten Kapitel wird die Nummerierung neu angefangen und alte Fußnoten können nicht mehr wiederverwendet werden. Als ein praktisches Extra gibt es auch eine Suchen&Ersetzen-Funktion.

Bei dem Export können eigene Stylesheets eingefügt werden, sodass die Formatierung mit ein bisschen Ahnung wirklich individuell gestaltet werden kann.

Hier hört die Liste der Analogien nicht auf. Jeder Klick auf Speichern legt eine neue Version an, die mit Kommentaren und Autorenangaben versehen werden kann. Auch Kleine Änderungen können gekennzeichnet werden. Damit mehrere Personen gleichzeitig an einem Buch arbeiten können und es trotzdem übersichtlich bleibt, gibt es wie in einem ordentlichen Wiki Versions- und Änderungsansichten. Um mit den gleichzeitig arbeitenden Mitautoren schnell kommunizieren zu können gibt es neben dem Texteingabefenster noch einen Chat, in dem auch Speicheraktionen angezeigt werden. Eine Funktion zum gleichzeitigen Textbearbeiten a’la Etherpad habe ich nicht gefunden.

Dazu gibt es noch die Möglichkeiten Arbeitsgruppen zu bilden, ein twitterähnliches Kurznachrichtensystem zu nutzen und per RSS Benutzeraktionen zu abonnieren.

Insgesamt macht Booktype einen guten Eindruck, auch wenn ich es befremdlich finde, dass die Einfügefunktion im Editor nur mit dem InternetExplorer zu funktionieren scheint (das konnte ich in Ermangelung von Windows nicht testen, aber die Fehlermeldungen mit Firefox und Chrome waren recht eindeutig). Wer also überlegt ein Buch zu schreiben, das nicht nur er bearbeitet, sollte mal einen Blick riskieren.

Leider gibt es keinen Import aus Mediawiki für die Offene Bibel.

Jetzt habe ich doch wieder so viel geschrieben, obwohl das eigentlich nur ein mehr als 140 Zeichen Test u.a. für @empeiria sein sollte…